Es war viel los war am Samstag beim 43. Fest der Internationalen Begegnung und Europatag der Musik auf dem Areal der Kreismusikschule (KMS). Nach zwei Jahren Pause durfte bei dem vom Landkreis und der Kreismusikschule gemeinsam veranstalteten Fest wieder richtig gefeiert werden. Im Außenbereich und im Konzertsaal wurde bis in den Abend hinein ein abwechslungsreiches musikalisches Programm mit internationaler Musik und Folklore geboten. Die Besucher - darunter der türkische Generalkonsul sowie Vertreter der ungarischen Konsulats - durften sich aber auch Spezialitäten aus Brasilien, Italien, Kenia, Polen, Sri Lanka, Türkei und Ungarn schmecken lassen - die kulinarische Vielfalt gehört ebenso zum Fest der Internationalen Begegnung. Das von Hans Zehetmair initiierte Fest gibt es seit 1978.
Die kulinarische Vielfalt mit Speisen von allen Kontinenten gehört auch dazu.
(Foto: Renate Schmidt)Schon zur Eröffnung war der Besucherandrang groß: "Ein Fest der Völkerverständigung ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je", betonte der stellvertretende Landrat Franz Hofstetter (CSU) in seiner Begrüßungsansprache. Er sei froh, dass "die Integration im Landkreis so gut funktioniert". Die KMS leiste dazu einen wichtigen Beitrag. Kreismusikschuldirektor Peter Hackel teilte mit, dass sich etwa 400 der 3000 Schüler der KMS und viele Lehrer beim Fest engagierten.
Die Tanzgruppe des polnisch-christlichen Vereins Erding gab eine von vielen Folklore-Darbietungen.
(Foto: Renate Schmidt)Im Laufe des Nachmittags waren Auftritte der türkischen Folkloregruppe Horon sowie von Tanzgruppen aus Polen und Sri Lanka zu sehen. Los ging es auf der Bühne mit dem von Gabi Maier, Miriam Graf und Ira Scholz betreuten musikalischen KMS-Nachwuchs Singmäuse. Immer wieder zückten stolze Eltern und Großeltern ihre Handys und Kameras, um den Moment festzuhalten.
Stolze Eltern hielten die Auftritte ihrer Kinder fest.
(Foto: Renate Schmidt)Doch die Stimmung ist derzeit nicht in ganz Europa so ungetrübt - daran erinnerte der beherzte Auftritt von Arina und Alisa. Die 13-jährigen Zwillinge sangen Volkslieder aus der Ukraine. Die Besucher klatschen mit und spendeten viel Applaus. Ihre Mutter Evgeniia filmte den Auftritt. Der Onkel konnte live via Internet in der Ukraine zuschauen. "Ihr seit mit dem Herzen bei euren Verwandten und habt mit dem Auftritt eine Freude gemacht", sagte KMS-Chef Hackel, "wir hoffen, dass der Krieg bald zu Ende ist und alles gut wird."
Die 13-jährigen Zwillinge Arina und Alisa sangen ukrainische Volkslieder.
(Foto: Renate Schmidt)Aus der harten Realität des Krieges ging es mit den von Kurt Müller geleiteten Blasorchestern musikalisch in die Traumwelt des großen Kinos, mit Filmmusik aus "Titanic", "Pirates Of The Caribbean" und anderen Blockbustern. Auch Beatles-Klassiker waren zu hören, natürlich "Hey Jude" zum 80. Geburtstag von Paul McCartney. Zu einer musikalischen Weltreise lud der Chor der Berufsschule unter der Leitung von Peter Heger mit Liedern aus den USA, Israel und Spanien. Am Abend waren Gruppen des KMS-Bandprojekts unter der Leitung von Dieter Geitz und Arno Haselsteiner sowie Pop-Songs aus der Gesangsklasse von Marcella Haubrich zu hören.
Der KMS-Konzertsaal war bis auf den letzten Platz besetzt, als der von Ira Maria Scholz geleitete Kinder- und Jugendchor mit Liedern zur Sommerzeit und Reisezeit auf der Bühne stand und für einen gelungenen Auftritt viel Applaus erntete. Alexander Scholz, Michael Vaas und Edi Karbaumer begleiteten am Klavier und Cajon. Danach folgten Auftritte der von Veronika Marschall geleiteten KMS-Orchester: Zuerst der Nachwuchs, die Sinfonietta, danach das Jugendsinfonieorchester mit Filmmusik aus "Star Wars" und "James Bond"-Filmen. Das Sinfonieorchester führte musikalisch in 80 Tagen um die Welt. Freilich gab es aber auch bayerische Volksmusik von Ensembles unter der Leitung von Maria Schirmer und Lucia Metz zu hören. Das von Peter Hackel geleitete Gitarrenensemble spielte irische Musik. "Es ist ein schönes Fest", freute sich der langjährige frühere KMS-Direktor Reinhard Loechle.