ImmobilienZweiter Anlauf ohne Wolkenkratzer

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So könnte es einmal im Gewerbegebiet Bergham aussehen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat jetzt einstimmig beschlossen, den dafür nötigen neuen Bebauungsplan in die Wege zu leiten.
So könnte es einmal im Gewerbegebiet Bergham aussehen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat jetzt einstimmig beschlossen, den dafür nötigen neuen Bebauungsplan in die Wege zu leiten. (Foto: Visualisierung: Yes Architecture)

Eine Kombination von Wohnen und Arbeiten plant Jürgen Freiwald im Erdinger Gewerbegebiet Bergham. Der 18-stöckige Turm fiel vor zwei Jahren allerdings durch. Jetzt gibt es eine abgespeckte Variante und die kommt gut an.

Von Regina Bluhme, Erding

Ein interessantes Bauprojekt im Erdinger Stadtteil Bergham stand vor rund zwei Jahren auf der Tagesordnung des Stadtrats:  Wohnen und Arbeiten im Gewerbegebiet, und zwar auf dem Grundstück neben dem Einkaufszentrum Sempt-Markt. Der geplante 18-stöckige Turm fiel sofort durch, doch die Stadträte gaben dem Grundstückseigentümer und dem Architekturbüro noch eine Chance. Am Dienstag stellten die nun das überarbeitete Konzept vor und kamen diesmal einen Schritt voran.

Ein „urbanes Dorf“ soll auf dem Areal entstehen, so hatte Grundstückseigentümer Jürgen Freiwald vor zwei Jahren sein Projekt vorgestellt. Den geplanten Wolkenkratzer mit einer Höhe von 55 Metern lehnte der Stadtrat mehrheitlich ab, aber Freiwald zeigte sich kompromissbereit. Die Höhe der Gebäude sei nicht in Stein gemeißelt, „wir sammeln noch Ideen“, erklärte er damals.

Für sein Projekt hat Freiwald die Münchner Architektin Ruth Berktold, Geschäftsführerin von Yes Architectures, engagiert. Berktold ist Professorin an der Hochschule München. Das von ihr gegründete Architekturbüro Yes Architecture hat den Hauptsitz in München und eine Niederlassung in New York. Am Dienstag präsentierte sie das überarbeitete Konzept im Erdinger Rathaus.

Die neue Planung wurde um elf Stockwerke abgespeckt

Bei der Gebäudehöhe in der überarbeiteten Planung wurde gleich um elf Stockwerke abgespeckt. Die aktuelle Version sieht maximal sieben Vollgeschosse vor, auch die Bruttogrundfläche wurde verringert.

Gleichgeblieben ist das Ziel von Jürgen Freiwald, eine Kombination von dauerhaftem Wohnen und Gewerbeeinheiten zu entwickeln. Das sei auch der Knackpunkt, sagt Christian Wanninger, Pressesprecher der Stadt Erding, auf Nachfrage. Nun werde geprüft, ob und wie weit die vorgesehene Wohnbebauung eine Einschränkung für die bestehenden Betriebe vor Ort darstelle, so Wanninger.

Die überplante Fläche liegt aktuell im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 48. Allerdings entsprächen die Festsetzungen nicht mehr den derzeit geltenden Normen. Der Bebauungsplan sei in der Praxis „so nicht anwendbar“, erklärt Christian Wanninger.

Die Architektin wertet das Votum als positives Signal

Offensichtlich sieht der Stadtentwicklungsausschuss durchaus gute Chancen für das Projekt. Einstimmig haben die Mitglieder am Dienstag dafür gestimmt, den dafür nötigen neuen Bebauungsplan Nr. 254 „Gebiet im Osten der Bahntrasse Bergham“ aufzustellen.

„Wir sind stets in Kontakt mit der Stadtentwicklung Erding und mit Oberbürgermeister Max Gotz geblieben“, sagt Ruth Berktold am Mittwoch am Telefon. Fachbehörden seien kontaktiert worden und eine Verkehrszählung habe auch stattgefunden. Dass der Ausschuss jetzt einstimmig für den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans gestimmt habe, sei ein gutes Signal. Auch habe sie in der Sitzung ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Auf eine positive Stimmung hofft sie nun auch, wenn das Projekt im Stadtrat vorgestellt und beraten wird. „Und dann geht die Arbeit erst los.“

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