Erding:Kondition aus der Steckdose

Veranstaltungsbündnis stellt am 15. April in Dorfen eine ganze Flotte von Pedelecs vor. Interessierte dürfen die Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor testen.

Thomas Daller

Wenn man sich die Benzinpreise an den Tankstellen ansieht, wundert man sich nicht mehr, dass Pedelecs als Trend des Jahres gelten. Bei diesen Fahrrädern, die mit einem elektrischen Hilfsmotor ausgestattet sind, gehen in diesem Jahr die Verkaufszahlen steil nach oben. In Dorfen soll eine "Test it"-Show das Interesse beflügeln. Der Verein ExtraEnergy, der sonst nur in europäischen Metropolen mit diesem Programm gastiert, stellt am Dorfener Marienplatz am Sonntag, 15. April, 16 Pedelecs zum Ausprobieren zur Verfügung. Mit dabei ist auch eine 18 Meter lange Rampe, auf der man testen kann, wie locker diese Fahrräder Steigungen bewältigen.

Von den Grünen über die Stadtwerke und der AOK bis hin zum örtlichen Fahrradhändler haben sich in Dorfen 13 Organisationen zusammengeschlossen, um diese Veranstaltung zu ermöglichen, sagte Hanna Ermann bei einem Pressegespräch. ExtraEnergie sei so etwas wie eine Stiftung Warentest nur für Pedelecs, erläuterte sie. Zwei fachkundige Vereinsmitglieder könnten zudem die Dorfener beraten, welches Fabrikat für die jeweiligen Bedürfnisse am besten geeignet sei.

Von 10 bis 18 Uhr kann man am "Weißen Sonntag" nach Ostern die Pedelecs kostenlos probefahren. "Gerade in unserer hügeligen Umgebung ist das Pedelec eine interessante Alternative zum Auto", sagte Ermann. 50 Prozent aller Fahrten, die man mit dem Auto unternehme, seien laut Statistik kürzer als fünf Kilometer. "Auch die Reichweite von zehn bis 20 Kilometer ist eine häufig gefahrene Entfernung in der Provinz. Für viele sind diese Strecken mit dem Fahrrad grenzwertig, weil es zu lange dauert oder zu anstrengend ist und sie nicht verschwitzt im Büro ankommen wollen. Hier könnte das Pedelec seine Vorteile ausspielen", sagte Ermann. Außerdem sei Dorfen eine Region mit vielen Weilern. Familien, die in solchen Orten leben, hätten meist zwei bis drei Autos, was sich in entsprechend hohen Kosten niederschlage. Auch für sie sei ein Pedelec eine gute Alternative. Von allen motorisierten Fahrzeugen sei es das energiesparendste. Die Stromkosten pro Kilometer lägen bei 0,18 Cent und der CO2-Ausstoß liege, wenn man den deutschen Strommix zugrunde lege, bei vier Gramm pro Kilometer; beim Auto seien es mehr als 100 Gramm.

Hellauf begeistert von den Pedelecs ist Rudi Oberpriller, Geschäftsführer von Tagwerk-Reisen. Er wird heuer 70 Jahre alt und hat mit dem Pedelec bereits Bergstrecken in der Schweiz bewältigt und lange Touren in Griechenland gefahren; und das auch noch mit Gepäck. Pedelecs seien zwar keineswegs nur Seniorenräder, aber ältere Menschen könnten damit ihren Aktionsradius wesentlich erweitern und auch wieder anspruchsvollere Radltouren unternehmen, die sie sich nicht mehr zugetraut hätten.

Für Oberpriller spielt beim Pedelec auch der Spaß eine wichtige Rolle und dass es gesund ist, weil man ja trotzdem in die Pedale tritt. Deswegen sei ja auch die AOK als Veranstalter mit dabei, ergänzte Ermann; aber auch die Stadtwerke, die sich als ökologisch ausgerichtetes Unternehmen präsentieren wollen. Ermann verspricht sich von der Veranstaltung einen "Aha-Effekt": "Wenn man damit mal gefahren ist, ist das etwas anderes, als wenn man es nur in einem Katalog anschaut."

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