Erding:Klares Votum für Südvariante

Der Landkreis geht mit der stadtnahen Trasse für die Nordumfahrung Erding in das Planfeststellungsfahren. Die einzige Trasse mit Chancen auf eine Realisierung.

Antonia Steiger

Die Entscheidung zur Nordumfahrung ist gefallen: Mit 38:17 Stimmen ist der Kreistag am Montagnachmittag dem Vorschlag des Landrats Martin Bayerstorfer (CSU) gefolgt, mit der sogenannten Trasse Süd 2 ins Planfeststellungsverfahren für die Nordumfahrung zu gehen. Den Ausschlag gab die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, derzufolge es eine echte Wahlmöglichkeit gar nicht mehr gibt, wie Bayerstorfer sagte: Die Mitte-Trasse 3, die in dem Prüfverfahren mit der Süd 2 verglichen wurde, schnitt sehr viel schlechter ab.

Eine 0,28 hat die Trasse Mitte 3 in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung bekommen, die Trasse Süd 2 kam auf 1,48. Das bedeute, sagte Bayerstorfer, dass eine Umfahrung auf der Mitte 3 gar nicht gebaut werden könne. Weder seien Zuschüsse zu erwarten noch sei denkbar, dass man gegen Klagen, die auf den Planfeststellungsbeschluss folgen würden, den Hauch einer Chance habe. In der Debatte zeichnete sich ab, dass sich diese Erkenntnis im Kreistag durchgesetzt hat: Wer sich gegen die Süd-Trasse aussprach, die aufgrund ihrer geringeren Entfernung zu Erding für eine höhere Entlastung sorgen wird, sprach sich ganz gegen eine Umfahrung aus.

Günter Kuhn (Grüne) und Stefan Treffler (ÖDP), aber auch der aus der CSU ausgetretene Sebastian Haindl lehnten die Straße ab, weil sie Natur zerstöre und weiteren Verkehr provoziere. Sie wollten den Kreistag dazu bewegen, sich mit einem Nein zur Umfahrung auch für mehr Klimaschutz auszusprechen. Einzig Rainer Mehringer (Freie Wähler) sprach sich für die Mitte-Trasse aus, weil die Südtrasse eine Ortsdurchfahrt sei, da sie bekanntlich zwischen Eichenkofen und Langengeisling hindurchgeführt werden soll.

Auch der Erdinger Bürgermeister Max Gotz (CSU) ergriff das Wort und warb leidenschaftlich für den Bau der Nordumfahrung, die fast alle Parteien 2008 in ihrem Wahlprogrammen gehabt haben, wie er sagte. Man dürfe sich nicht davonstehlen, wenn es konkret werde, sagte er. Eine Straße zu bauen, ohne Betroffenheiten zu schaffen, sei jedoch nicht möglich.

Bayerstorfer hatte anfangs darauf hingewiesen, dass die Finanzierung der auf knapp 40 Millionen Euro geschätzten Nordumfahrung gesicherter sei als die vieler anderer Straßen. Demnach verfügt er über die Zusage des Freistaats für eine Förderung von mindestens siebzig Prozent, dazu kämen noch fünf Millionen aus dem Umlandfonds. Der verbleibenden Rest muss aus kommunalen Mitteln kommen, vermutlich aus der Kasse der Stad Erding. Er werde alles daran setzten, dass dieser Anteil so klein wie möglich werde, sagte Gotz. Schließlich habe die steigende Verkehrsbelastung nicht die Stadt Erding verursacht, sondern der Flughafen. CSU und Republikaner stimmten geschlossen für die Trasse Süd 2, Grüne und ÖDP genauso geschlossen dagegen. Bei SPD und Freien Wählern gab es Befürworter und Gegner

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