Erding:Innovativ und auffällig

Der Landkreis Erding vergibt in vier Kategorien den Fassadenpreis 2013. Prämiert werden etwa der Anbau des Erdinger Hallenbades und das Privathaus der Familie Kunschner aus Buch

Von Philipp Schmitt

Erding: Der Anbau des Erdinger Hallenbades für das neue Lehrschwimmbecken wurde ausgezeichnet in der Kategorie öffentliche Bauten

Der Anbau des Erdinger Hallenbades für das neue Lehrschwimmbecken wurde ausgezeichnet in der Kategorie öffentliche Bauten

(Foto: Renate Schmidt)

Vier preiswürdige Ansichten hat die Jury aus Mitgliedern des Kreisvereins für Heimatschutz und Denkmalpflege für den Fassadenpreis, den es seit 1968 gibt, im Jahr 2013 entdeckt. Jetzt hat Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) die Preise im Festsaal des Fischers Seniorenzentrums übergeben. Jeder Bauherr bekam dazu auch eine Tafel, die er an seiner Fassade annageln und mit der er sich als Preisträger ausweisen kann.

Aus den 29 Vorschlägen wählte die Jury die Waldkapelle Sankt Zeno im Kirchstetter Forst bei Isen in der Kategorie Denkmäler, das neue Lehrschwimmbecken im Erdinger Schwimmbad in der Kategorie Öffentliche Bauten, das Sonnenhaus der Familie Kunschner in Buch am Buchrain als privater Wohnbau und das neue E+C-Einkaufszentrum als Gewerbebau aus. Nicht vergeben wurde ein Preis in der Kategorie für Umbauten und Renovierungen.

Die kleine Kirchstetter Waldkapelle Sankt Zeno ist zwischen Lappach und Sankt Wolfgang zu finden. Den Auftrag für ihre Renovierung haben die Bayerischen Staatsforsten, der Forstbetrieb Wasserburg und die Revierleitung Isen dem Wasserburger Architekten und Restaurator Sven Oehmig übertragen. Den Preis nahmen der Sankt Wolfganger Bürgermeister Jakob Schwimmer, die frühere Eigentümerin der Kapelle, Maria Mittermaier aus Isen, und Vertreter der Forstverwaltung entgegen. Die Kapelle gehörte zu einem etwa 300 Jahre alten Bauernhof, der abgerissen wurde, weil ein Forstweg gebaut werden musste. Die Hofkapelle blieb jedoch erhalten, verfiel aber zur Ruine. In den vergangenen Jahren wurde sie jedoch wieder herausgeputzt, dafür haben sich auch viele Bürger engagiert.

Im Gegensatz zu der kleinen Waldkapelle ist das Gebäude in der Kategorie öffentliche Bauten kaum zu übersehen: Die Fassade des Anbau des Erdinger Hallenbades, in dem sich ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden befindet, glänzt kupferfarben und sticht den Autofahrern ins Auge, die die Anton-Bruckner-Straße entlangfahren. Bauherr sind die Stadtwerke Erding und damit die Stadt Erding, die alleinige Gesellschafterin der Stadtwerke Erding ist. Der Jury gefiel bei diesem Anbau die nach außen geneigte Wand aus Stahlbeton und die Dachkonstruktion aus Stahl und Holz samt Glasfassaden, mit der das Tageslicht genutzt werden kann. Den Preis nahmen der Architekt Ulrich Reiser, Oberbürgermeister Max Gotz und Vertreter der Stadtwerke entgegen.

Der Fassadenpreis soll aber auch die Bürger zum Bau schöner Häuser mit einem Erscheinungsbild, das zu Ort und Landschaft passt, motivieren. Für Bayerstorfer hat daher die Kategorie private Neubauten eine besondere Bedeutung, wie er sagte. 2013 nahm die Jury acht Vorschläge entgegen und entschied sich schließlich für das Einfamilienhaus von Maria-Magdalena und Thomas Kunschner aus Buch am Buchrain.

Geplant hat das "Sonnenhaus" die Münchner Architektin Regina Gaigl. Es ist ein energieeffizientes Holzgebäude in Massivbauweise mit einer Fassade aus sibirischem Lärchenholz und einer offenen Galerie im Obergeschoss. Die Sonneneinstrahlung wird im Haus mittels Solarheizung und Pufferspeicher genutzt. Bayerstorfer überreichte den Fassadenpreis an die Bauherren Kunschner, die Architektin Gaigl und den Bucher Bürgermeister Ferdinand Geisberger.

Sechs Vorschläge gingen in der Kategorie "Gewerbebauten - Landwirtschaftliche Bauten" ein. Das neue "E+C-Einkaufszentrums" am Rennweg erschien den Juroren in diesem Angebot als das preiswürdigste. Zur Preisübergabe erschienen Gotz, der Bauherr Egon Lechner und der Grünwalder Architekt Ernst Annaberger. Der Neubau wurde nach einem ökologisch-nachhaltigen Konzept nach dem Abriss des 1968 gebauten Altbaus kürzlich realisiert.

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