Baumfällarbeiten in der Erdinger Innenstadt haben zu Beginn der Woche für Aufsehen gesorgt. Was war das los und warum? Entlang der Friedrich-Fischer Straße, auf Höhe der Sparkasse, wurden auf beiden Seiten mehrere Linden abgesägt. Nun ragen nur noch die Stümpfe traurige aus dem Boden.
Dieses radikale Vorgehen läuft freilich nach Plan. Es steht im Zusammenhang mit dem im vergangenen Jahr beschlossenen "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Innenstadt" (Isek). Das Ziel des Entwicklungskonzepts erklärte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) im Juni 2023 so: "Erding muss sich zu einer dem Klimawandel angepassten, barrierefreien Wohlfühlstadt weiterentwickeln."
Zu diesem Zweck soll an der Friedrich-Fischer-Straße wieder mehr Platz für Fußgänger entstehen. Geplant ist eine verkehrsberuhigte Zone mit einer Wasserfläche, Sitzgelegenheiten und Fahrradstellplätzen. Außerdem sollen neue Bäume - und zwar mehr als bisher - gepflanzt werden. Der Grund für die Abholzung der vorhandenen Bäume sei, dass durch die Neugestaltung des Areals der Bodenbelag und die Position der Bäume angepasst werden müsste. Durch die Umgestaltung würden zwar Parkplätze wegfallen, es könnte jedoch eine Kurzparkzone eingerichtet werden.
Der Verkehr soll durch den Umbau nicht eingeschränkt werden
Auch rund um den Schrannenplatz soll sich einiges verändern. Dort soll es künftig mehr Bäume und Sitzplätze geben. Überdies sollen im gesamten Stadtgebiet Trinkwasserbrunnen installiert werden. Neben einer dem Klimawandel angepassten grüneren Gestaltung soll die Stadt vor allem barrierefreier werden. Dazu sollen etwa Bordsteinkanten und andere Hindernisse, die den Weg für Menschen mit einer Gehbehinderung teilweise unpassierbar machen, verschwinden.
Einschränkungen solle es durch die Arbeiten im Rahmen der Umgestaltung keine geben. Laut OB Gotz können der Wochenmarkt sowie andere Veranstaltungen auf dem Schrannenplatz weiterhin stattfinden. Zudem bleibe die Altstadt "in allen Facetten befahrbar" und der Busverkehr erhalten.
Um bald mit der geplanten Umgestaltung beginnen zu können, hätten die Bäume umgehend gefällt werden müssen, teilte der Pressesprecher der Stadt Erding mit. Zum Schutz von Vögeln in der Brutzeit, verbietet das Bundesnaturschutzgesetz, vom 1. März und zum 30. September Bäume zu fällen oder Hecken, Büsche und Bäume stark zu beschneiden. Bei einem Verstoß drohen Strafen von bis zu 10 000 Euro. Einen genauen Zeitplan für die Neugestaltung der Grünflächen an der Friedrich-Fischer-Straße gebe es freilich bislang nicht, sagte der Pressesprecher. Die nächsten Schritte seien die Ausschreibung und Vergabe des Projektes.