Erding:Höhere Kosten für das Personal

Erding: Freie Kapazitäten hat das Heiliggeist-Stift im Wohnbereich, nicht jedoch im Pflegebereich.

Freie Kapazitäten hat das Heiliggeist-Stift im Wohnbereich, nicht jedoch im Pflegebereich.

(Foto: Peter Bauersachs)

Das Heiliggeist-Stift unter städtischer Verwaltung schließt 2014 mit einem Minus von 275 000 Euro ab

Von Antonia Steiger, Erding

Mit einem Minus in Höhe von 275 000 Euro hat das Heiliggeist-Stift das Jahr 2014 abgeschlossen. "Massive Probleme" sieht Hermann Held, Stadtkämmerer und Vorsitzender der Heiliggeist-Stiftung, trotzdem aber nicht, wie er bei der Präsentation der Bilanz sagte. Denn die Stiftung investiert hohe Summen in den Brandschutz und in die Instandhaltung des Seniorenheimes im Stadtpark. Im Jahr 2014 waren dies gute 300 000 Euro. Auch die Bilanzen von 2015 und 2016 werden laut Held dadurch noch belastet sein. Dann aber sei das Haus "grundsaniert". Die Kosten für die Instandhaltung sollen wieder sinken.

Die Brandschutzsanierung ist nicht der einzige Faktor, der das Jahresergebnis belastet. Wie Held dem Stadtrat erklärte, sind im Heiliggeist-Stift auch im Jahr 2014 wieder einige Plätze frei geblieben. Nicht im Pflegebereich, sondern im Wohnbereich. 46 Betten hat das Heim zur Verfügung für rüstige Rentner, doch nur knapp dreißig waren im Jahresdurchschnitt belegt. Damit verstetigt sich der Trend, dass immer weniger rüstige Senioren in ein Altersheim gehen. 2013 waren von den 46 Plätzen noch 32,5 im Durchschnitt belegt. Dazu kommt, wie Held sagte, dass das Angebot an Pflegeplätzen in Erding und Umgebung in den vergangenen Jahren um etwa 200 Plätze deutlich zugenommen habe. Eine volle Belegung des Heiliggeist-Stifts sei daher keine Selbstverständlichkeit mehr, heißt es in seinem Bericht.

Anders sehen die Zahlen im Pflegebereich aus, der komplett ausgelastet ist. Dort ist Platz für 118 Frauen und Männer, Durchschnittlich lebten im Jahr 2014 aber sogar 122 pflegebedürftige Senioren in dem Heim, was nur funktioniert, weil die Kurzzeitpflege hin und wieder in den Wohnbereich hinüberlappt. Immer häufiger kümmert sich das Personal dabei um Pflegebedürftige der Stufe 3, auch das ist aus Held Zahlen ersichtlich: 2013 waren dies durchschnittlich elf Personen, ein Jahr später schon doppelt so viel.

Die "gute Betreuung" der Heimbewohner sei ihm wesentlich wichtiger als "viel Schnickschnack", sagte Held. Auch das schlägt sich in den Kosten nieder: Mit gut 3,6 Millionen Euro lagen die Kosten für das Personal im Jahr 2014 um etwa 200 000 Euro über dem Personalaufwand des vorangegangenen Jahres. Zum letzten Mal konnte das Heiliggeist-Stift im Jahr 2009 einen betriebswirtschaftlichen Überschuss in Hohe von 136 000 Euro erwirtschaften, wie Held mitteilt. In den folgenden Jahren stiegen die Energiekosten und auch die Kosten für die Fortbildung des Personals, das nun die Pflege sehr viel ausführlicher dokumentieren musste. Finanziell deutlich besser gestellt ist die Heiliggeist-Spitalstiftung. Zu ihrem Vermögen gehören Grundstücke, Wohn- und Geschäftshäuser, bebaute und unbebaute Grundstücke und auch der Stadtpark. Sie erwirtschaftete 2014 ein Plus von 448 000 Euro, die in die Rücklage zu den anderen mehr als sechs Millionen Euro wandern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: