„So viele Leute wie am Freitag habe ich am Volksfestplatz noch nie gesehen, alle Plätze waren bei diesem Riesenandrang belegt“, sagte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU). Das Volksfest habe sich vor allem am Wochenende als Magnet für tausende Besucher gezeigt. Ob dieses Befundes fiel die Zwischenbilanz zum Erdinger Herbstfest von Vertretern der Stadt, Polizei, Feuerwehr, Schausteller, Wirte und Brauereien beim traditionellen Schaustellertreffen im Café-Zelt natürlich positiv aus. Das Herbstfest sei bislang bei „fröhlicher, friedlicher Stimmung“ für Stadt, Schausteller und Wirte erfolgreich verlaufen, sagte Gotz.
Der Oberbürgermeister fügte an, dass das Sicherheitskonzept zum Herbstfest „mit viel Fingerspitzengefühl sensibel und unaufgeregt umgesetzt wird“. Kulturelle und sportliche Beiträge Erdinger Vereine nehme das Publikum gut an. Das Team des Bauhofs sorge täglich dafür, dass am Volksfestplatz und in der Stadt „alles picobello ist“.
Die Erdinger Polizei zog ebenfalls eine positive Zwischenbilanz: „Es herrscht bislang eine gute, friedliche, fröhliche Stimmung auf dem Volksfestplatz und in der Stadt“, sagte Harald Pataschitsch von der Polizeiinspektion Erding. Bislang seien bei tausenden Besuchern nur sieben Strafanzeigen registriert worden: „So ruhig und friedlich wie bisher habe ich das Herbstfest in meinen sechs Jahren in Erding noch nicht erlebt.“ Er wünsche sich zum Endspurt weiter „eine gemütliche Wiesn“. Pataschitsch lobte die gute Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdiensten, Feuerwehr und Rettungsdienst. Gotz bedankte sich bei der Polizei für deren Arbeit und die Anwesenheit der Polizeiwache auf dem Volksfestplatz. Besucherinnen und Besucher fühlten sich durch die Polizeipräsenz „wohl und sicher“.
Thomas Hagl von der Erdinger Feuerwehr bestätigte das Bild eines ruhigen Herbstfestes. Im Falle eines Falles stünden Feuerwehr und Rettungsdienst bereit. Gotz sagte, er sei froh, dass er nach den für Schausteller schwierigen Jahren der Pandemie wieder in zufriedene Gesichter schauen könne. Die Corona-Jahre hätten in der Branche aber tiefe Spuren und „schwere Narben“ hinterlassen. „Ohne euch Schausteller gäbe es das Herbstfest nicht“, sagte Gotz. Er dankte der Sprecherin der fünfzig Schaustellerbetriebe und Fieranten aus der Region, Gabi Rinke, für ihr Engagement. Rinke bestätigte, dass der bisherige Besucherandrang - darunter viele Familien mit Kindern - für gute Geschäfte sorgte. Die Schausteller seien zufrieden, wobei direkt nach der Pandemie, beim Herbstfest 2022, der Andrang wohl noch einen Tick stärker gewesen sei.
Die Branche leide aber unter akutem Personalmangel, Mitarbeiter für Fahrgeschäfte seien kaum zu finden. „Die Pandemie wirkt nach“, sagte Rilke, die aus einer Schaustellerfamilie aus dem Landkreis in sechster Generation stammt. Beim Herbstfest werde in Erding die Freundlichkeit der Besucher und Besucherinnen von den Schaustellern besonders geschätzt, fügte sie an.
Zum ersten Mal als Festwirt mit von der Partie ist die Familie Stiftl, die das Weißbräu-Festzelt betreut: „Wir sind sehr zufrieden, es war bislang viel los und läuft alles gut“, zog Festwirt Lorenz Stiftl, der auch auf dem Münchner Oktoberfest vertreten ist, Zwischenbilanz. Vertriebs-Geschäftsführer Josef Westermeier vom Erdinger Weißbräu war mit der Halbzeitbilanz ebenfalls zufrieden.
Einen Wermutstropfen hatte Max Gotz aber doch noch: Er kritisierte „Schmutzfinken“, die am Sonntag in der Stadt vor der Bücherei Müll abgeladen hatten. Dies sei aber zum Glück eine Ausnahme.