Gewerbe in Erding:47 Millionen Euro für den „Green Biz Park“

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So soll der "Green Biz Park" einmal aussehen. (Foto: Visualisierung: ES Rendering)

Mit dem Spatenstich ist jetzt der Startschuss für den Neubau einer 33 200 Quadratmeter großen Gewerbehalle im Erdinger Westen erfolgt. OB Max Gotz freut sich auf Impulse durch neue Firmen, wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen.

Von Philipp Schmitt, Erding

Im Westen von Erding ist mit dem Spatenstich am Dienstag der Startschuss für den Neubau einer 33 200 Quadratmeter großen Gewerbehalle erfolgt. Im „Green Biz Park“ im Gewerbegebiet an der Dachauer Straße lässt der Investor, die VIB Vermögen AG, das Bauwerk für 47 Millionen Euro Gesamtkosten inklusive des Grunderwerbs und der Erschließung realisieren.

Die große Halle wird vom Unternehmen Bremer-Bau aus Ingolstadt in Fertigteil-Bauweise gebaut und soll bis Juni 2025 bezugsfertig sein. Die Projektentwicklerin VIB will in dem 2016 gekauften, mehr als 21 Hektar großen Areal zudem in drei Bürogebäude und weitere Gewerbeimmobilien investieren.

Der Standort sei gut, die Nachfrage in der Metropolregion München vorhanden: „Die attraktive Lage in Erding ist ein Pluspunkt“, sagte VIB-Vorstandsmitglied Nicolas Greiner beim Pressegespräch. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) begrüßte den Start der Bauarbeiten, denen jahrelange Debatten im Stadtrat zur Größe und Nutzung der Hallen vorausgegangen waren.

Er freue sich auf Impulse durch neue Firmen, wohnortnahe Arbeits- sowie Ausbildungsplätze und zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen: „Wir sind froh, dass es mutige Unternehmer gibt, die etwas machen. Alles Gute, toi, toi, toi, gute Zusammenarbeit und eine unfallfreie Baustelle“, sagte Gotz. Gebaut wird die 33 200 Quadratmeter große Gewerbehalle, das Kernstück des „Green Biz Park“, mit Fertigteilen aus Stahlbeton von der auf Gewerbebau spezialisierten Firma Bremer aus Ingolstadt. Sie hatte nach Ausschreibungen und intensiven Verhandlungen im Juli den Auftrag erhalten. Geschäftsführer Marco Frank teilte mit, dass die Stahlbeton-Fertigteile derzeit passgenau in Betonwerken in Leipzig und Paderborn hergestellt würden.

Spatenstich für den "Green Biz Park" mit Andreas Erhard von der Unteren Bauaufsichtsbehörde Erding, OB Max Gotz, Nicolai Greiner, Vorstand der VIB Vermögen AG und Marco Frank, Geschäftsführer Bremer Ingolstadt GmbH (von links). (Foto: Renate Schmidt)

Die etwa 1000 Spezialteile sollen mit der Bahn in die Nähe von Erding geliefert und mit Lastwagen zur Baustelle transportiert werden. Dort werden die Teile zusammengesetzt. Der bereits vermietete Teil der neuen Halle erhält 16 Tore und 114 Auto- und 60 Fahrrad-Stellplätze. Für den noch nicht vermieteten Bereich sind acht Tore sowie sechs Lastwagen-, 64 Auto- und 30 Fahrrad-Stellplätze vorgesehen. In etwa einem Jahr soll die Gewerbehalle schlüsselfertig sein, hieß es.

Der erste Mieter ist noch geheim

Die Projektentwicklerin VIB hat das 215000 Quadratmeter große Areal 2016 gekauft. Kernstück ist die 33 200 Quadratmeter große Halle. 22 000 Quadratmeter davon seien schon vermietet, hieß es. Nach Fertigstellung werde dort eine bundesweit tätige Firma einziehen. Der Firmenname und die Branche sollen zu einem späteren Zeitpunkt publik gemacht werden.

Für die Vermietung der restlichen 11 000 Quadratmeter gebe es Interessenten aus verschiedenen Branchen, sagte Nicolai Greiner. Das Vorstandsmitglied des zur Frankfurter Branicks-Gruppe zählenden mittelständischen Unternehmens VIB erklärte auch, warum der Name des Gewerbeparks von ursprünglich „New Horizon“ in „Green Biz Park“ geändert wurde.

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Der neue Name soll „das besondere Augenmerk auf die Nachhaltigkeit“ setzen. Die Gewerbeimmobilien sollen mit Fernwärme aus Geothermie geheizt und mit dem Strom einer auf dem Flachdach geplanten PV-Photovoltaikanlage (Spitzenleistung 2,8 Megawatt) versorgt werden. Zudem seien Retentionsmaßnahmen, Grünflächen und Wege geplant. Die neue Halle (neben dem bereits bestehenden Parkhaus) solle nach dem Goldstandard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert werden, sagte Greiner.

Intensiver Lieferverkehr ist ausgeschlossen

Auf dem 215000 Quadratmeter großen Areal gibt es mehrere Baufelder für unterschiedliche Nutzungen. Die VIB plant mit 82 000 Quadratmetern (15700 Quadratmeter Büro-, Labor-, Serviceflächen und 66300 Quadratmeter für Produktion und Lager) zur weiteren Vermietung. Logistikunternehmen mit intensivem Lieferverkehr dürfen, so die Vorgabe des Stadtrats nach jahrelangen Debatten zur Bebauung des Areals und einer Überarbeitung des Konzepts 2018, nicht angesiedelt werden.

Im neuen Konzept wurden die Hallen kleiner konzipiert und reine Logistikunternehmen mit intensivem Lieferverkehr ausgeschlossen. Der Bebauungsplan-Satzungsbeschluss zum neuen Gewerbegebiet erfolgte 2021. Die im Gewerbegebiet im Erdinger Westen tätige Investorin VIB ist eine auf Erwerb, Entwicklung, Verwaltung von Gewerbeimmobilien spezialisierte mittelständische Firma aus Neuburg an der Donau (www.vib-ag.de). 

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