Erding:Frauenarzt wegen Totschlags angeklagt

Ein renommierter Gynäkologe aus Erding steht unter Verdacht, seine Ehefrau umgebracht zu haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags erhoben. Doch die Beweislage ist dünn.

Von Florian Tempel, Erding

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat die Ermittlungen gegen den Erdinger Frauenarzt Michael B. abgeschlossen und Anklage wegen Totschlags erhoben. Der 55-Jährige steht unter dem Verdacht, am 4. Dezember 2013 seine sechs Jahre ältere Ehefrau in ihrem gemeinsamen Haus erwürgt oder erdrosselt zu haben.

Der renommierte Gynäkologe, der 2012 in Erding eine Praxis eröffnet hatte - zuvor war er jahrelang Chefarzt an kirchlichen Krankenhäusern in Osnabrück und Bremen sowie Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover -, bestreitet den ihm zur Last gelegten Vorwurf. Die Beweislage ist zwar dünn, die Staatsanwaltschaft sieht jedoch einen "hinreichenden Tatverdacht" als gegeben und geht davon aus, dass der Frauenarzt seine zweite Ehefrau im Streit getötet hat.

Im sogenannten Zwischenverfahren geht es nun darum, ob die Anklage vom Gericht zur Hauptverhandlung zugelassen wird. Wenn das der Fall ist, könnte der Prozess Mitte November beginnen. "Das wird wohl eine längere Geschichte", sagte Gerichtssprecher Christoph Fellner, "weil es wohl ein Indizienprozess wird."

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