Erding:Ewald Schurer will wieder kandidieren

Als Vorsitzender der oberbayerischen SPD rechnet er mit einem guten Listenplatz bei der Bundestagswahl. Der CSU will er Paroli weiterhin bieten.

Antonia Steiger

Ewald Schurer will bei den Bundestagswahlen im Jahr 2013 noch einmal antreten. Der 57-jährige SPD-Politiker aus dem Landkreis Ebersberg bestätigte der SZ, dass er für weitere vier Jahre die Belange der Landkreise Erding und Ebersberg in Berlin vertreten wolle. Und er verfügt über das für diese Aufgabe nötige Selbstwertgefühl: "Mit dem, was die CSU zu bieten hat, kann ich mithalten", sagt er. Im Herbst dieses Jahres finden die Nominierungsversammlungen statt; bis dahin wird sich zeigen, ob es weitere Interessenten in den SPD-Ortsvereinen gibt. Für Ewald Schurer wäre es die vierte Amtsperiode.

Schurer diskutiert mit Schülern des Korbinian-Aigner Gymnasiums Erding

Wo er ist, bringt er vollen Einsatz. Ewald Schurer diskutiert mit Schülern des Korbinian-Aigner Gymnasiums Erding.

(Foto: Florian Peljak)

Schurer blickt der Nominierung mit Optimismus entgegen. Er sagt, er habe aus den Ortsvereinen ein Feedback bekommen, das ihn darauf schließen lasse, dass man mit seiner Arbeit zufrieden sei. Er sei vor Ort präsent, dafür gebe es Belege, das werde honoriert. Als Mitglied des Haushaltsausschusses des Bundestags sei er auch näher an vielen Entscheidungen als der Bundestagsabgeordnete Max Lehmer (CSU) aus Neuching, der bei den vergangenen Wahlen das Direktmandat im Bundeswahlkreis Erding/Ebersberg geholt hatte. Schurer wird sich seinen Worten zufolge nicht darauf verlassen müssen, im Kampf um das Direktmandat den CSU-Konkurrenten zu besiegen. Ob dies Lehmer sein wird, ist jedoch noch nicht sicher. Als Vorsitzender der oberbayerischen SPD rechne er mit einem guten Listenplatz, sagt Schurer: "Unter den ersten zehn".

Noch wird das Gremium des SPD-Bundeswahlkreises Erding/Ebersberg, das die Nominierungsveranstaltungen koordinieren und sicherstellen muss, dass alle Ortsvereine rechtzeitig ihre Delegierten wählen, von Uschi Bittner geleitet, der Bezirksrätin aus Kirchseeon im Landkreis Ebersberg. Diese Aufgabe soll demnächst an den Erdinger SPD-Stadt- und Kreisrat Horst Schmidt übergehen. Dies sei beim vergangenen Treffen des Gremiums vereinbart worden, sagt Schurer.

Schurer hat sich in den vergangenen Jahren vor allem in den Debatten um die Zukunft des Fliegerhorstes Erding und den S-Bahn-Ringschluss eingeschaltet. Zuletzt musste er sich mit Nachdruck den Zugang zu einer von Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) einberufenen Verkehrskonferenz mit den Ministern Peter Ramsauer (CSU) und Martin Zeil (FDP) in Loh bei Dorfen erkämpfen, weil Bayerstorfer ihn nicht eingeladen hatte. Zu Bayerstorfers Begründung, dass Schurer nicht direkt, sondern über die Liste in den Bundestag gewählt worden war, hat Schurer eine Stellungnahme beim Bundestagspräsidenten Norbert Lammert eingeholt. "Es gibt keine Abgeordneten erster und zweiter Wahl", habe ihm Lammert erwidert, sagte Schurer. Er warte weiterhin auf eine Reaktion des Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand, bei dem er sich ebenfalls über die Vorgehensweise Bayerstorfers beschwert hatte, sagt Schurer.

Präsenz will Schurer auch weiterhin im Landkreis Erding zeigen, wenn es um die Verbesserung der Schienenanbindung des Flughafens geht. Schurer wiederholte im Gespräch mit der SZ, dass eine 60-prozentige Förderung des auf 900 Millionen Euro geschätzten Baus des S-Bahn-Ringschlusses mit Walpertskirchener Spange möglich sei. Die mögliche Geldquelle ist bekanntlich das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), das jedoch im Jahr 2019 ausläuft. "Ich kann etwas für die Landkreise Erding und Ebersberg voranbringen", sagt Schurer. Bis Ende dieses Jahres werde von der Stadt Erding eine Entscheidung zum Bahnhofsstandort erwartet.

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