Erding:83 000 Euro und 155 Tonnen CO2 gespart

Acht Schulen haben im vergangenen Schuljahr Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch reduziert. Ihre Ergebnisse übertrafen sogar die Höchstwerte, die Fachleute berechnet hatten

Von Thomas Daller

Die günstigste Energie ist die, die gar nicht verbraucht wird, sagte sich Landrat Martin Bayerstorfer und lobte im vergangenen Jahr einen Energiesparpreis für die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises aus. Dabei ging es jedoch nicht um technische oder bauliche Verbesserungen, sondern um das Nutzerverhalten der Lehrer und Schüler: Weniger Wasserverbrauch, Licht ausschalten, sobald man es nicht mehr benötigt oder Heizung aus beim Lüften. Ein Team von Fachleuten hatte vorweg ermittelt, gemeinsam könnten diese Schulen bis zu 64 000 Euro einsparen. Tatsächlich haben die Schulen 83 300 Euro Energiekosten eingespart und wurden dafür gestern mit Geldpreisen belohnt.

Beteiligt haben sich die drei Gymnasien, die Herzog-Tassilo-Realschule und die Realschule Taufkirchen, die beiden Förderschulen und die Berufsschule. Die FOS/BOS mit ihrem Neubau in Passivhausbauweise war nicht dabei, weil es dort kaum noch Potenzial gebe.

Zuerst wurde der Durchschnittswert der Jahre 2008, 2009 und 2010 beim Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauch ermittelt und dienten als Maßstab für den Verbrauch im Schuljahr 2012/2013. Das bei diesem Projekt beratende "Team für Technik" gab noch vor den Sommerferien vergangenen Jahres eine Einführungsveranstaltung für Vertreter der Schulen und zum Schulbeginn fanden in allen teilnehmenden Schulen Auftaktveranstaltungen statt, an denen je zwei "Energiesprecher" pro Klase teilnahmen.

Die Schulen bekamen "Energiesparkoffer"

Außerdem erhielten die Schulen "Energiesparkoffer", die beispielsweise ein Infrarotthermometer enthielten, mit denen man Wärmeverluste an Gebäudeteilen feststellen konnte. Oder Perlatoren für Wasserhähne, damit weniger Wasser durchläuft.

Mit viel Einsatz übertrafen die Schüler und Lehrer zum Teil deutlich die gesteckten Ziele. Beim Strom gelang dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Dorfen eine Einsparung von fast 16 Prozent, gefolgt von der Dr.-Herbert-Weinberger-Schule mit 13, 2 Prozent und der Herzog Tassilo-Realschule mit knapp zwölf Prozent.

Ausreißer gab es auch: Die Realschule Taufkirchen verbrauchte knapp elf Prozent mehr Strom als in den Vergleichsjahren. Dies wurde zum einen auf Schweißarbeiten zurückgeführt, die in der Schule stattfanden und zum anderen auf die Erweiterung der Küche.

Bei der Wärmeeinsparung wurde mit einem sogenannten klimabereinigten Wert gerechnet, in den auch die Außentemperaturen einflossen. Andernfalls hätte der ungewöhnlich lange vergangene Winter die Statistik verzerrt. Mit diesem Faktor gelangen jedoch ganz erhebliche Einsparungen, wobei auch dabei das Sonderpädagogische Förderzentrum Dorfen mit 31,5 Prozent an der Spitze lag. Es folgten die Herzog-Tassilo-Realschule mit 21,4 Prozent und die Katharina-Fischer-Schule mit 15,6 Prozent.

Im kommenden Jahr soll es das Projekt wieder geben

Bei der Wassereinsparung hatte die Realschule Taufkirchen mit 31,6 Prozent die Nase vorn, dann die Dr.-Herbert-Weinberger-Schule mit 24,4 Prozent und das Gymnasium Dorfen mit 23,4 Prozent.

Als Anreiz war den Schulen in Aussicht gestellt worden, dass ihnen 30 Prozent der eingesparten Kosten ausbezahlt werden. Neben den Urkunden gab es nun auch Geldpreise in Höhe von insgesamt 25 000 Euro für die Schulen. Mit 5500 Euro räumte die Herzog-Tassilo-Realschule das meiste Geld ab, dann die Dr.-Herbert-Weinberger-Berufsschule mit 5200 Euro und das Gymnasium Dorfen mit 4150 Euro.

Nachdem das Projekt so erfolgreich war, soll es im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden. Darüber hinaus soll eine gemeinsame Bewerbung der Schulen für den Deutschen Klimapreis der Allianz-Umweltstiftung 2014 erfolgen. Denn bei dem Projekt wurden nicht nur 83 000 Euro, sondern auch 155 Tonnen Co2 eingespart.

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