Erding:Erding ist "Corona-Hotspot"

Landratsamt erklärt dies mit überdurchschnittlich vielen Tests

Ministerpräsident Markus Söder sieht Erding als einen der bayerischen "Corona-Hotspots" an. Dass der Landkreis viele bestätigte Fälle von Covid-19 hat - aktuell am Montag 316, trifft laut Daniela Fritzen, Pressesprecherin am Landratsamt zu. Erding gehöre zu den Landkreisen, die sowohl bayern- wie auch deutschlandweit pro 100 000 Einwohner die meisten Fälle haben. Stand Montag liegt diese Zahl im Landkreis bei 230. Allerdings werde im Landkreis Erding auch überdurchschnittlich viel getestet, pro Woche seien es allein an den Screeningstellen rund 1000 Abstriche - auf 100 000 Einwohner kommen damit 730 Abstriche pro Woche. Dazu kommen noch die Tests, die im Krankenhaus sowie von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns durchgeführt werden.

Die Einstufung habe aber auch Vorteile, wie Fritzen mitteilt. Der Landkreis könne nun zusätzliche Hilfe von den überregionalen Behörden erhalten. Insbesondere für das Hilfskrankenhaus auf dem Fliegerhorst sei dies eine sehr gute Nachricht - gerade dort würden sowohl Personal als auch Material benötigt. Die Etablierung des Hilfskrankenhauses mache inzwischen weiterhin Fortschritte. Derzeit werde die Beleuchtung aufgebaut und die ersten Komponenten zum Betrieb der Sauerstofferzeugungsanlage seien bereits geliefert worden und werden vorbereitet.

Seit dem Sonntag sind nach Mitteilung des Landratsamtes 19 weitere Fälle dazugekommen. Die Verdopplungszeit liege damit aktuell bei knapp sechs Tagen im Landkreis, habe sich also deutlich verlangsamt. Das Ziel wäre zehn Tage. "Auch wenn dieses Ziel noch nicht erreicht ist, ist das dennoch ein Erfolgserlebnis für alle Beteiligten", sagt Landrat Martin Bayerstorfer. Denn zwischenzeitlich lag die Verdopplungszeit auch im Landkreis Erding bei zwei bis drei Tagen. Im Klinikum liegen derzeit 30 Covid-19-Patienten, 22 werden auf der Isolierstation behandelt, acht auf der Intensiv-Isolierstation. Fünf davon werden beatmet, zwei Patienten wurden von anderen Krankenhäusern nach Erding verlegt. Ein weiterer Patient, der seinen Wohnsitz aber nicht im Landkreis Erding habe, sei am Wochenende gestorben. Bis zum Montag seien 30 Personen als genesen gemeldet, schreibt Fritzen.

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