Erding:Eltern für den Notfall absichern

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Der Landkreis Erding baut sein Tagesmütter-Netz aus und organisiert ein Betreuungssystem bei Krankheit und Urlaub.

Thomas Daller

Der Landkreis Erding baut sein Tagesmütter-Netz und hat dazu ein Vertretungssystem angegliedert. Dieses System soll greifen, wenn eine Tagesmutter krankheits- oder urlaubsbedingt ausfällt. Darüber hinaus stellt der Landkreis Tagesmüttern nun leihweise Ausrüstung und Spiele zur Verfügung.

Fachgerechte Kinderbetreuung ist für Eltern wichtig. (Foto: dapd)

Für viele Eltern ist es wichtig, zur Betreuung ihrer Kinder nicht nur auf Kindergarten oder Kinderkrippe zurückgreifen zu können. Denn gerade die Tagesmütter betreuen in der Regel nur etwa drei bis höchstens fünf Kinder. Dadurch entsteht ein sehr kleiner Kreis, in dem Beziehungen wie in einer Familie leicht aufgebaut werden können. Im Vertretungsfall sei es wichtig, dass auch die Ersatzbetreuerin den Kindern bekannt sei, sagte Landrat Martin Bayerstorfer in der Jahrespressekonferenz. Die Vertretung soll daher möglichst paarweise erfolgen. Ein Grundstein zur notwendigen Vernetzung und zu den Vertretungsregeln sei Anfang Dezember 2010 bei einem Treffen gelegt worden. Dabei sei ein Konzept vorgestellt worden, wie im Landkreis Erding die Ersatzbetreuung organisiert werden soll. Jede Tagesmutter erhalte monatlich zehn Euro zusätzlich zu dem Gehalt für jedes betreute, geförderte Kind.

Dafür halte sie einen Betreuungsplatz für den Notfall vor. Da die Auftaktveranstaltung für Vernetzung und Vertretung sehr gut angenommen worden sei, habe man auch für 2011 weitere Treffen geplant. Außerdem habe man viele Anschaffungen gezielt für den konkreten Bedarf der Tagesmütter getätigt. Zum Verleih werden angeboten: Ausstattung wie zum Beispiel Reisebetten, Hochstühle, Autositze, Krippen- und Kinderwagen, Spielzeug und besonderes Spielmaterial zur Motorik, Fachliteratur in Form einer Verleihbücherei im Zentrum der Familie. Die Tagesmütter würden derzeit das neu entstandene Angebot vom Ausleihen von Ausstattungsgegenständen, vielfältigen Spielen und Büchern begeistert annehmen, sagte Bayerstorfer.

Im Landkreis Erding gibt es derzeit 55 qualifizierte Tagesmütter. Derzeit können 33 Tagesmütter freie Plätze für Kinder unterschiedlichen Alters anbieten. Momentan werden etwa 130 Kinder in Tagespflege betreut.

Jede Tagesmutter ist verpflichtet, 15 Unterrichtseinheiten an Fort- und Weiterbildung nachzuweisen, um den Qualifizierungsstandard zu halten, und somit auch zusätzliche staatliche Förderleistungen zu erhalten. Erstmals ab dem Jahr 2010 unterstützt der Landkreis Erding die Fortbildung der Tagesmütter, in dem er Kosten für die nachgewiesenen Maßnahmen in Höhe von jährlich maximal 45 Euro erstattet. Die Möglichkeit, solche Fortbildungskurse zu besuchen, besteht grundsätzlich im Zentrum der Familie, das speziell Kurse für Tagespflegepersonen anbietet. Das Zentrum der Familie leiste hier sehr gute und engagierte Arbeit. Es wird vom Landkreis Erding durch einen Zuschuss finanziell unterstützt. Der Landkreis Erding strebt darüber hinaus an, den Qualifikationsstandard der Tagespflegepersonen ab 2011 zu erhöhen. Damit würden zugleich auch die gesetzlichen Forderungen bis 2013 eingehalten.

Der Bundesgesetzgeber habe die Kindertagespflege im Verhältnis zu den Kindertageseinrichtungen als gleichrangige Betreuungsform anerkannt und dementsprechend bereits vorgegeben, die Tagespflege unter Berücksichtigung des Wunsch- und Wahlrechts bedarfsgerecht auszubauen. Der Freistaat Bayern unterstütze die Kommunen beim Ausbau der Kindertagespflege mit der kinderbezogenen Förderung.

© SZ vom 12.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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