Süddeutsche Zeitung

Erding:Eine sehr große Aufgabe

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Der Förderverein für die Sanierung der Wallfahrtskirche Heilig Blut ist gegründet. Pfarrer Martin Garmeier und OB Max Gotz (CSU) übernehmen die Verantwortung und suchen Spender

Von Vanessa Neuss

Erding Erdings Stadtpfarrer Martin Garmeier und Erdings OB Max Gotz (CSU) setzen sich an die Spitze der Bewegung: Am Samstag hat sich der Förderverein zur Sanierung der Wallfahrtskirche Heilig Blut gegründet, Garmeier und Gotz sind Vorsitzender und Stellvertreter. Knapp siebzig Interessierte nahmen an der Gründungsveranstaltung teil, die meisten haben im Anschluss gleich ihren ausgefüllten Aufnahmeantrag abgegeben und sind somit Gründungsmitglieder, wie Garmeier sagte. Die erste Spende ging auch schon ein: Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) spendete 1000 Euro. Der Landkreis und die Stadt Erding sind ebenfalls Mitglieder des Fördervereins.

"Für mich war es wirklich überwältigend", sagte Garmeier. Mit so einem großen Andrang hätte er nicht gerechnet. Die Kosten der aufwendigen Restaurierung der Kirche belaufen sich nach Schätzungen auf 15 Millionen Euro. Die Erzdiözese München-Freising wird das nicht stemmen können, die Summe stellt ein Drittel ihres Gesamtetats dar, wie ein Sprecher der Diözese gesagt hat. Und Heilig Blut ist nicht die einzige Kirche, die eine Sanierung nötig hat. Die Diözese habe "an die 7000 solcher Liegenschaften", sagte Gotz bei der Pressekonferenz in der Wallfahrtskirche Ende November. Einen Teil der Kosten will nun der Förderverein übernehmen. "Wir wollen unseren Beitrag liefern und nicht die Hände in den Schoß legen", sagte der Vorsitzende entschlossen. Die erste Spendenaktion wird bereits geplant. Kirchenbiber - also die Dachziegel der Kirche - sollen symbolisch verkauft werden. Dies passe gut, so Garmeier, da das Dach auch als erstes saniert werden muss.

Auf der Gründungsveranstaltung wurde der Vorstand einstimmig gewählt. Neben Pfarrer Garmeier als Vorsitzenden und Gotz als Stellvertreter übernimmt Kirchenpfleger Günther Adelsberger das Amt des Schatzmeisters, Alois Gebauer ist sein Stellvertreter. Das Amt des Schriftführers bekleidet Josef Erhard. Die drei Beisitzer sind Gerd Holbach, Hannelore Ewald-Schiebener und Markus Marschall. Für die Pressearbeit des Fördervereins ist Ina Herrmann verantwortlich. Das erste Treffen des Vorstandes soll im Januar stattfinden. In diesem Zuge soll auch ein Kuratorium bestimmt werden. Die Kuratoren werden sich um die Organisation von Spendenaktionen kümmern und Sponsoren anwerben. Sie sollen als Multiplikatoren wirken, so Gotz bei der Pressekonferenz. Der Pfarrer verrät, dass es schon jetzt einige Ideen gäbe, wie Spenden generiert werden könnten.

Die Wallfahrtskirche war vor der Schließung besonders beliebt bei Hochzeitspaaren, die benachbarten Mädchenrealschule Heilig Blut hat dort ihre Schulgottesdienste abgehalten. Die aufwendige Sanierung wird sicherlich dauern, so Garmeier. Abgesehen davon, dass der Dachstuhl samt Dach saniert werden muss, wird die größte und teuerste Maßnahme in der Nachgründung liegen: Betonpfähle werden mehrere Meter tief bis in den tragenden Boden gegossen. Doch dann soll die 1675 errichtete Kirche wieder für Gottesdienste genutzt werden.

Wann die Restaurierung tatsächlich beginnen wird, bleibt abzuwarten. Das Ordinariat sei aufgeschlossen und würde eine schnelle Restaurierung befürworten. Dennoch sei noch nichts sicher, sagt Garmeier. "Gerade deshalb wollen wir signalisieren: Wir tragen das mit, und es ist eine gute Sache." Als Unterstützer wolle man Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen gewinnen. Dass sowohl die Stadt Erding als auch der Landkreis den Förderverein unterstützen, sei besonders erfreulich, sagte Garmeier. "Es ist toll, so viel Unterstützung zu erfahren."

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Quelle:
SZ vom 17.12.2019
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