Erding:Ein schräges Teil

Stadt und Stadtwerke weihen neues Erdinger Lehrschwimmbecken ein. Es wird bereits gut angenommen

Von Simone Bernard

Erding: Ein Hingucker ist das neue Lehrschwimmbecken auch von außen. Wer auf der Anton-Bruckner-Straße fährt, passiert es staunenden Blickes

Ein Hingucker ist das neue Lehrschwimmbecken auch von außen. Wer auf der Anton-Bruckner-Straße fährt, passiert es staunenden Blickes

(Foto: Renate Schmidt)

Eigentlich schwimmen und trainieren die Erdinger Bürger, Schulen und Vereine schon seit Dezember in dem neuen Lehrschwimmbecken des Hallenbades. Mit der offiziellen Einweihung hat man sich aber Zeit gelassen. "Wir wollten warten, bis die Außenanlagen fertig sind, deswegen hat es sich nach hinten verschoben", sagt Thomas Altstetter, Prokurist und Projektverantwortlicher für das Lehrschwimmbecken bei den Stadtwerken.

In den vergangenen Wochen sind die Arbeiten am Außenbereich abgeschlossen worden. Die Gesamtkosten für die Erweiterung belaufen sich auf 4,3 Millionen Euro, das sagte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) in seinem Grußwort. Weil die Eintrittspreise aber nicht erhöht wurden, subventioniere die Stadt jeden Besuch eines Badegastes mit elf Euro. Er fügte an: "Jeder Euro ist hervorragend in die Zukunft angelegt." Das Lehrschwimmbecken sei ein generationenübergreifendes Projekt. Es biete die Möglichkeit, Schwimmen zu lernen, und zwar in einer sicheren Umgebung. Mit dieser "mutigen, aber bedarfsgerechten Investition" sei Erding eine große Ausnahme. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Schwimmbäder erweitert würden. Die Erweiterung stehe aber in einer guten Relation zur wachsenden Bevölkerung. Die Ungeduld mancher Bürger vor der Eröffnung fand Gotz unangebracht: "An mancher Stelle ist Geduld nötig. Wasserqualität und Hygiene mussten erst optimal sein." Das Stadtbauamt als Bau- und die Stadtwerke als Kostenträger haben laut Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) sowohl den Zeitplan als auch das Budget eingehalten. Dies sei nicht mehr selbstverständlich, aber Tradition im Landkreis. Wie Gotz betonte auch er, dass neben dem Spaß auch die Sicherheit im Wasser im Vordergrund stehen müsse.

Zwei Jahre lang war an dem Becken gebaut worden. Architekt Ulrich Reiser bedankte sich für die Geduld des Schwimmbadpersonals. Er zog eine positive Bilanz der Bauarbeiten. Es habe nur kleinere Blessuren gegeben, und die zuerst fensterlose, schiefe Südwand sei Gespräch über die Landkreisgrenzen hinaus gewesen. Außerdem bedankte er sich bei Stadt und Stadtwerken, "die mit uns dieses schräge Teil ins Leben gerufen haben." Gotz ist rundum zufrieden mit dem Aussehen des Anbaus. Er erinnere nicht an eine Fabrikhalle, sondern sei modern, transparent und lichtdurchflutet. "Wir wollen, dass sich die Besucher wohlfühlen." Und das tun sie anscheinend auch: Bis April stiegen die Besucherzahlen des Hallenbades um 22 Prozent an. Wer möchte, kann das Lehrschwimmbecken auch in den Sommermonaten nutzen. Im Gegensatz zum großen Hallenbad bleibt es durchgehend geöffnet.

Zur Eröffnung hatten sich außer den Spitzen der Lokalpolitik, der Stadtwerke und des Rathauses auch Vertreter der Schulen und der Wasserwacht eingefunden. Landkreisdekan Reinhold Föckersperger und Pfarrer Daniel Tenberg segneten den neuen Bau. Mitglieder der Stadtwerke und der Wasserwacht demonstrierten bei der kleinen Feierstunde vor wenigen Tagen unterschiedliche Rettungsübungen und -griffe. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Kreismusikschule, die Georg Friedrich Händels "Wassermusik" zum Besten gab.

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