Die 35. BMW International Open in Eichenried haben sich wieder als Publikumsmagnet erwiesen: Trotz Wetterkapriolen mit hochsommerlichen Temperaturen und dem Unwetter am Samstag und Starkregen am Sonntag strömten nach Angaben des Veranstalters vom Mittwoch bis Sonntag 53 000 Besucher auf die Anlage des Golfclubs München Eichenried (GC). „Es war ein gelungenes Turnier“, so das Fazit von Ilka Horstmeier, Vorstandsmitglied bei BMW.
Einer der Höhepunkte der seit mehr als drei Jahrzehnten ausgetragenen Großveranstaltung war am Freitag der emotionale Abschied des 67-jährigen Ausnahmesportlers Bernhard Langer von der DP World Tour und damit von der Turnierbühne in Europa: „Es war ein sagenhafter, phänomenaler Abschied“, sagte Langer, der nur 45 Minuten von der Anlage entfernt aufgewachsen ist und inzwischen in den USA lebt.
Bei Bilderbuchwetter waren Langer, der mit Marcel Siem und Martin Kaymer auf seiner Abschiedsrunde war, Tausende Zuschauer gefolgt. Nach dem letzten Schlag des zweifachen Mastersiegers vor der proppenvollen Tribüne wurde die Galionsfigur des deutschen Golfsports frenetisch mit Ovationen gefeiert. Langer verneigte sich zum Abschied vor seinen Fans. „So etwas habe ich in meiner langen Karriere noch nie erlebt“, sagte der frühere Ryder-Cup-Kapitän.
Für die Finalrunden am Wochenende konnten sich aus deutscher Sicht nur der Turniersieger von 2008 Martin Kaymer, Matti Schmid, Jannik de Bruyn, Freddy Schott und Jeremy Paul (wurde mit Rang 20 bester deutscher Spieler) qualifizieren. Den Turniersieg und mit 425 000 Euro dotierten Siegescheck holte sich am Sonntag bei zunächst schwierigen Bedingungen der 28-jährige Schotte Ewen Ferguson bei, wie er es formulierte, „schottischem Wetter“.
Spektakulär war der Longdrive-Wettbewerb
Titelverteidiger Thristan Lawrence aus Südafrika, der zweifache Opensieger Thomas Bjorn, der Sieger von 2022 Li Haotong und Patrick Reed aus den USA (Masters-Champion 2018) konnten im Titelrennen nicht mitmischen. Spektakulär war der zum ersten Mal ausgetragene Longdrive-Wettbewerb bis spät in den Donnerstagabend vor vielen Zuschauern. Weltmeister Martin Borgmeier und seine Haudrauf-Kollegen aus Kanada und den USA droschen die Bälle zur Freude des Publikums mehr als 300 Meter weit in den Wald bis die Schläger brachen.
Viele Nachwuchsgolfer und Schulklassen waren während der Turniertage auf der Anlage und konnten den Stars über die Schulter schauen. Der deutsche Profi Max Kieffer stand am Mittwoch Kindern aus Erding, Freising, Landshut und München Rede und Antwort. Am Mittwoch spielten Prominente wie der Schauspieler (Bergdoktor) Hans Sigl und Ex-Fußballstar Gareth Bale mit Profis.