Erding:Das wird kein Kinderspiel

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Der Erdinger Stadtteil Klettham von der Thomas Wimmer Straße aus gesehen: Neun Monate lang haben Planer, Stadt und Anwohner an einem Konzept für das Quartier gearbeitet. Im März soll es der Stadtrat beschließen. (Foto: Renate Schmidt)

Planer und Stadt stellen das Entwicklungskonzept für den Stadtteil Klettham vor. Alle sind begeistert, allerdings sind die meisten der überplanten Flächen privat

Von Regina Bluhme, Erding

Pünktlich nach neun Monaten konnte Oberbürgermeister Max Gotz am Mittwoch "eine gute Geburt" verkünden: Das Konzept für die Entwicklung von Klettham-Nord steht. Seit Juni 2019 waren zusammen mit den Anwohnern Ideen gesucht worden, wie in dem Quartier das Zusammenleben und auch die Verkehrssituation verbessert werden kann. Das Konzept sieht nun unter anderem einen Wochenmarkt neben der Erlöserkirche vor, einen zentralen Quartiersplatz als Treffpunkt, eine Tempo-30-Zone und die Einführung eines Quartiersmanagements. Die Präsentation am Mittwoch in der Aula der FOS/BOS kam bei den rund 40 Zuhörern gut an. Im März sollen die Planungen im Stadtrat beschlossen werden.

Hier einige der Eckpunkte: In Klettham soll der Bereich an der Friedrichstraße, Ecke Karlstraße, bis hin zur evangelischen Erlöserkirche als "neuer Mittelpunkt" genutzt werden. Zwischen Kirche und dem Vertriebenendenkmal soll ein Wochenmarkt eingeführt werden. Die Planer schlagen fürs Quartier zudem die "konsequente Einführung" einer Tempo-30-Zone vor und eine Einbahnregelung für den südwestlichen Bereich der Thomas-Wimmer-Straße. Ein "Quartierspark" soll im Bereich der Flurstraße entstehen sowie eine fußläufige Verbindung zum Sportgelände von Rot-Weiß-Klettham. Vertreter der beiden Planungsbüros, Planwerk aus Nürnberg und SEP aus München, stellten das Integrierte Quartiersentwicklungskonzept (IQEK), so der offizielle Name, vor, das im März dann auch im Internet nachzulesen sein wird. Das Konzept ist zugleich Grundlage für eine Förderung durch das Städtebauprogramm "Soziale Stadt", fügte Christian Famira-Parcsetich, Leiter der Stadtentwicklung, hinzu. Er verwies auf die engagierte Mitarbeit der Anwohner. In der Märzsitzung wird zudem als erste Einzelmaßnahme über die Einführung eines Quartiermanagers oder einer -managerin abgestimmt.

"Der Ball liegt jetzt bei der Politik", betonte Max Gotz zum Schluss. Er wolle das Projekt "mit großer Ernsthaftigkeit" sofort angehen. Gleichwohl wird die Umsetzung kein Kinderspiel werden: Max Gotz verwies darauf, dass die meisten der überplanten Flächen nicht der Stadt gehören. Hier werde den beiden Kirchen und auch der Oberbayerischen Heimstätte, die im Quartier circa 400 Wohnungen betreut, eine große Rolle zukommen, so Gotz. Pfarrer Christoph Keller von der evangelischen Gemeinde und auch Marion Schumacher von der Oberbayerischen Heimstätte, zeigten sich bei der Veranstaltung schon mal sehr angetan von den Plänen. Die Forderung eines Anwohners, das Projekt innerhalb von fünf Jahren umzusetzen, nannte Gotz jedoch "völlig irreal".

© SZ vom 14.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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