Das Lächeln der Siegerin: Alexandra Buchmann ließ auch Bernhard Graf hinter sich.
(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)Schüler sollen lernen zu debattieren, zu argumentieren und ihre Standpunkte zu vertreten. Dies ist ein wichtiges Ziel der schulischen Ausbildung. Genau diese Fähigkeiten müssen die Schüler auch in dem Wettbewerb "Jugend debattiert" unter Beweis stellen. Das Gymnasium Kirchseeon (Landkreis Ebersberg) war in diesem Jahr Gastgeber des Regionalentscheids. Acht Schüler aus der Region Oberbayern-Ost traten dort an, auch eine Vertreterin aus dem Landkreis Erding war dabei: Alexandra Buchmann gewann den Wettbewerb in der Sekundarstufe zwei. Vorausgegangenen waren dem Wettbewerb ein Klassen- und ein Schulentscheid.
Die Themen bei dem Wettbewerb werden vorgegeben. Die Schüler der achten und neunten Klasse mussten darüber diskutieren, ob Nebenjobs für Schüler außerhalb der Ferien verboten werden sollten. Die Jugendlichen, 15 Jahre alt, hatten vor dem Wettkampf eine Woche Zeit, Argumente für ihre Diskussion zu sammeln und sich vorzubereiten.
"Wir haben erst kurz vor der Debatte gesagt bekommen, ob wir Pro oder Kontra argumentieren sollen", sagt Alina Danner, Schülerin in der neunten Klasse des Oskar-Maria-Graf Gymnasium Neufahrn. "Wir vertreten nicht unsere eigene Meinung, sondern sollen lernen, mit Argumenten richtig umzugehen und uns in uns fremde Themen einzuarbeiten", erklärte sie. Bewertet wurden die Schüler von einer fünfköpfigen aus Schülern und Lehrern bestehenden Jury.
Gabriele Söllheim, Leiterin des Gymnasiums in Kirchseeon, war von der Veranstaltung begeistert. "Der Wettbewerb hilft den Kindern, sprachliche, politische und persönliche Kompetenzen zu verbessern", sagt sie. Den Gewinnern des Regionalentscheids winkt nicht nur einen Teilnahme am Landesentscheids "Jugend debattiert" in München, sondern auch ein Seminar bei der Hertie-Stiftung, bei dem die Gewinner auf die nächste Runde vorbereitet werden.
Bernhard Graf, Schüler in der elften Klasse des Gymnasiums Kirchseeon, ging in dem Wettbewerb für die älteren Schüler an den Start. Thema war, ob die Durchsuchung privater Computer bundesweit erlaubt werden sollte. Bei jeder Diskussionen saßen sich je zwei Paare gegenüber, die Argumente austauschten. Am Ende jeder Debatte zogen die Schüler ein Resümee und betonten ihren Standpunkt noch mal - oder gaben ihn auf zugunsten der Argumentation der Gegenseite. Auch das ist möglich. Graf belegte den dritten Platz. Er sei der erste vom Kirchseeoner Gymnasium, der es bis in den Oberstufenwettkampf geschafft habe, so Söllheim. "Ich finde den Wettbewerb echt spannend", sagt Graf. "Unser Diskussionsthema ist ja auch nah an der Realität."
Aus dem Wettbewerb der Sekundarstufe eins der jüngeren Schüler ging Emily Hannemann vom Ernst-Mach-Gymnasium in Haar als Siegerin hervor. Den zweiten Platz belegte Franziska Decker vom Humboldt-Gymnasium Vaterstetten, gefolgt von Alina Danner vom Oskar-Maria-Graf Gymnasium in Neufahrn und Simon Ruhland, vom Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien. "Ich freue mich riesig", sagt Emily Hannemann. "Damit habe ich gar nicht gerechnet."
Die Siegerin des Wettbewerbes der Sekundarstufe zwei hieß am Ende Alexandra Buchmann. Sie geht aufs Korbinian-Aigner-Gymnasium Erding. Auf den zweiten Platz schaffte es Alexander Nitschke, ein Schüler des Ernst-Mach-Gymnasium Haar, gefolgt von Bernhard Graf und Maria Gerlspeck vom Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding.