Erding:Das nächste Kapitel einer Erfolgsgeschichte

Private Fachhochschule wächst weiter und benennt sich in Hochschule um. Eine Entscheidung über den künftigen Standort ist aber immer noch nicht gefallen

Von Antonia Steiger

Erding: In bester Lage: Die Hochschule für angewandtes Management hat zwar schöne Räume, doch es ist zu eng. Spätestens in einem Jahr braucht sie mehr Platz.

In bester Lage: Die Hochschule für angewandtes Management hat zwar schöne Räume, doch es ist zu eng. Spätestens in einem Jahr braucht sie mehr Platz.

(Foto: Renate Schmidt)

Es bleibt unklar, ob die bisherige Fachhochschule für angewandtes Management in Erding bleibt. Einem deutschlandweiten Trend folgend hat sie sich nun jedoch in "Hochschule für angewandtes Management" umbenannt, was die Leitung zum Anlass nimmt, auch auf die weiter wachsenden Studierendenzahlen hinzuweisen. Spätestens in einem Jahr müsse eine neue Lösung her, sagte Geschäftsführer Florian Kainz. Dies könne aber auch "eine neue Übergangslösung" sein. Offenbar setzt die Hochschule alles daran, in Erding zu bleiben.

Ins Auge gefasst hat die Hochschulleitung die Flächen auf dem jetzigen Fliegerhorstgelände. Auch in der Planung der Stadt Erding für das neue Bahnhofsareal ist Platz für eine Bildungseinrichtung ausgewiesen - direkt an der Anton-Bruckner-Straße. Dies sei eine Möglichkeit, sagte Kainz am Freitag. Die fehlenden Zusagen der Bundeswehr zum Zeitpunkt ihres Abzugs machten aber konkrete Planungen unmöglich. Auch sei fraglich, ob die im Bebauungsplan skizzierten Flächen überhaupt ausreichen. Denn: Nicht nur Seminarräume und Platz für die Verwaltung werden gebraucht. Auch Wohnungen für Studenten, Freizeitmöglichkeiten, eine Cafeteria und eine Lounge seien denkbar, sagte Kainz. "Eben alles, damit sich die Studenten auf einem Campus wohlfühlen." Verhandelt wird ihm zufolge auch weiterhin mit der Stadt Fürstenfeldbruck, wo früher Gebäude am Fliegerhorst frei werden.

Die Akzeptanz der Hochschule ist indes ungebrochen, wie Kainz und der Vizepräsident Michael Binninger darlegten: Mehr als neunzig Prozent der Studenten gelinge nach dem Abschluss ein fließender Übergang ins Arbeitsleben, viele seien schon vor dem Abschluss fest an ein Unternehmen gebunden, was laut Kainz und Binninger am praxisnahen Konzept und der dualen Ausrichtung liegt. Die Hochschule hat auch enge Kooperationspartner, zum Beispiel die Stadt München, die ganze Jahrgänge nach Erding schickt, sie in Public Management ausbilden lässt und sie anschließend wieder übernimmt. 2400 Studenten sind derzeit eingeschrieben, im Wintersemester nehmen 500 ihr Studium auf. Damit hat Erding die größte private Hochschule Bayerns. Immer wieder überprüft die Hochschule aber auch, ob ihr Angebot das richtige sei oder ob der Arbeitsmarkt Bedürfnisse habe, die nicht abgedeckt würden, wie Binninger erklärte. Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist der Studiengang Markenmarketing im Sport, der in diesem Winter angeboten wird, sowie ein neuer Studiengang Sportjournalismus im kommenden Jahr.

Mit der Umbenennung folgt die bisherige Fachhochschule einem deutschlandweiten Trend, wie Kainz erläuterte. Die Fachhochschulen in München, Landshut oder Deggendorf seien bereits Hochschulen. Dies sei auch ein Ergebnis des Bologna-Prozesses, der Studienabschlüsse vergleichbar machen wolle, fügte Binninger an. Zustimmen musste zu der Umbenennung das Wissenschaftsministerium, von dem es keinerlei Nachfragen zu dem Antrag gab, wie Kainz sagte. Am Mittwoch wurde der Akt beim Notar bestätigt und findet nun Eingang ins Handelsregister.

Kainz agiert fortan als Geschäftsführer neben dem Geschäftsführer Christian Werner, der zudem Präsident der Hochschule ist. Binninger ist neuer Vizepräsident. Damit verteilt sich die Last auf mehrere Schultern, auch auf die des Kanzlers Arne Lankenau, der die Verwaltung verantwortet. Auch der Internetauftritt ist laut Kainz moderner geworden. Die interne Herangehensweise der Hochschule mit ihren semivirtuellen Studiengängen finde damit ihre Entsprechung im Außenauftritt.

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