Erding:Chronisches Bauchgrummeln

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Im Landkreis Erding fiebern 352 Gymnasiasten dem Beginn des Abiturs am kommenden Freitag entgegen. Die Deutschprüfung macht den Auftakt.

Nadja Neqqache

Seit Wochen spukt vielen Schülern in Bayern nur ein einziger Gedanke durch den Kopf: Abitur. Nach monatelanger Vorbereitung, zahlreichen schlaflosen Nächten und chronischem Bauchgrummeln ist es am kommenden Freitag endlich an der Zeit, das erlernte Wissen auf Papier zu bringen. Insgesamt 352 Abiturientinnen und Abiturienten trachten im Landkreis Erding nach der Hochschulreife.

Das Ziel: So wie die Absolventen des vergangenen Jahres am Anne-Frank-Gymnasium wollen auch die diesjährigen Abiturienten in einigen Wochen ihre Zeugnisse festlich gewandet entgegen nehmen. (Foto: Peter Bauersachs)

Den Anfang macht das Fach Deutsch. "Ähnlich wie im G 9 werden die Prüfung alle gemeinsam schreiben", erklärt Andrea Hafner, stellvertretende Direktorin des Korbinian-Aigner-Gymnasiums. 121 Schüler des Gymnasiums werden kommenden Freitag in Sachen Satzbau und Grammatik Alles geben. Weiter geht es am Dienstag, 15. Mai, mit dem dritten schriftlichen Prüfungsfach.

Hier kann gewählt werden. "Bei der Wahl sind den Schülern kaum Grenzen gesetzt", erklärt Alexander Wolf, Betreuer der Q 12 am Anne-Frank-Gymnasium. "Man kann aus einem großen Block aus Fremdsprachen, naturwissenschaftlichen Fächern, gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, oder auch Kunst, Musik und Sport wählen", sagt Wolf. Einzige Voraussetzung sei, dass das Fach in beiden Qualifikationsjahren belegt wurde.

97 Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums werden am Freitag die erste Hürde ihres Abi-Marathons nehmen. Das Gymnasium Dorfen beherbergt neben den 126 eigenen Schülern acht externe Abiturienten. An die 90 Lehrkräfte werden sich während der mehrwöchigen Abitur-Phase um die Aufsicht und Korrektur kümmern. Dass das Abitur sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer immer eine Herausforderung sei, sagt Direktor Gerhard Motschmann.

Schon lange vor Beginn der Prüfungszeit komme auch auf die Lehrkräfte viel Arbeit zu. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr dürfte die Arbeit heuer aber deutlich weniger sein: "Der doppelte Jahrgang, den wir im vergangenen Jahr zu koordinieren hatten, war für uns natürlich auch eine doppelte Belastung", sagt Andrea Hafner vom Korbinian-Aigner-Gymnasium. "Den ersten Durchgang des G 8 haben wir gut hinter uns gebracht, der Druck ist jetzt deutlich geringer."

Das kann auch ihr Kollege Wolf vom Anne-Frank-Gymnasium bestätigen: "Für die Lehrer ist es in diesem Jahr auf alle Fälle angenehmer, die haben jetzt schon deutlich mehr Routine, was die Vorbereitungen betrifft." Von Routine kann man auf Seiten der Schüler allerdings nicht sprechen: "Da bisher erst ein Jahrgang das achtjährige System beendet hat, gibt es auch nur eine Prüfungsvorlage; für die Schüler ist das leider sehr ungünstig", sagt Wolf.

Am 18. Mai werden die Abiturienten ihr Können in ihrer letzten schriftlichen Prüfung unter Beweis stellen - im Fach Mathematik. Zwei mündliche Prüfungen folgen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es hier eine Besonderheit. Jeder Schüler wird eine Prüfung in der Woche vor und eine Prüfung in der Woche nach den Pfingstferien ablegen: "Diese Regelung wurde festgelegt, um den Schülern Zeit zu geben, sich in Ruhe auf ihre letzte Prüfung vorzubereiten und um ihnen auch ein wenig den Druck zu nehmen", erklärt Wolf. Für die 352 Abiturientinnen und Abiturienten, die von Freitag an auf dem Prüfstand stehen, hat das Bangen am 29. Juni endlich ein Ende. Denn dann wird ihnen das lang ersehnte Reifezeugnis überreicht.

© SZ vom 08.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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