Erding:Beständigkeit und Wandel

Lesezeit: 2 min

Der Christophorus Hospizverein feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer Kalligraphie-Ausstellung, einem Vortrag und einer musikalischen Matinee im Frauenkircherl

Von Regina Bluhme, Erding

Der Christophorus Hospizverein Erding wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Zum Jubiläum organisiert der Verein am Wochenende, 25. bis 27. Oktober, im Erdinger Frauenkircherl eine Kalligrafie-Ausstellung und einen Vortrag über "Bleiben und Wandel in der Hospizarbeit". Im Laufe der Jahre hat sich der Christophorus Verein stets weiterentwickelt. Ein großes Projekt steht in den Startlöchern: das gemeinsame Hospiz für die Landkreise Erding und Freising, das in Erding errichtet wird.

Motor der Vereinsgeschichte war Jürgen Bickhardt, der ehemalige Leiter der Inneren Abteilung am Klinikum Erding. 1994 hatten er und 23 weitere Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Erding den Verein gegründet, mit dem Ziel, schwerstkranke, sterbende Menschen und ihre Zugehörigen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Der Gründer und langjährige Vorsitzende Jürgen Bickhardt verstarb in diesem Jahr im Alter von 82 Jahren. Seiner Initiative und Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass die Hospizbewegung auch in Erding eine große Akzeptanz gefunden hat. "Es war sein Bestreben, Schwerstkranken und Sterbenden ein würdiges Lebensende zu ermöglichen", so beschreibt der Verein Jürgen Bickhardt.

Im Laufe der vergangenen 25 Jahre hat sich das Angebot stetig weiterentwickelt. So bietet der Verein neben der Begleitung Schwerstkranker, eine palliative und soziale Beratung an. Die Angebote zur Trauerbewältigung, wie Trauergespräche, Trauergruppen und vieles mehr, werden laut Hospizverein von Betroffenen immer häufiger in Anspruch genommen. Auch die Informationssprechstunden und Vorträge zu Vollmacht und Patientenverfügung sind immer gut besucht. "Um den Betroffenen die bestmögliche Hilfe anbieten zu können, war es schon immer ein besonderes Anliegen, eine qualifizierte Ausbildung zum Hospizbegleiter, nach den Richtlinien des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes anzubieten", schreibt der Verein, für den derzeit 51 ehrenamtliche Hospizbegleiter im Einsatz sind.

Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte ist das stationäre Hospiz, das durch die Stiftung des Freisinger Ehepaars Marianne und Werner Folger in Erding verwirklicht werden kann. Der Bauantrag ist bereits genehmigt, noch wird nach einem Generalunternehmer für den Bau gesucht.

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens lädt der Christophorus Hospizverein von Freitag, 25. Oktober, bis Sonntag, 27. Oktober, in das Erdinger Frauenkircherl ein. Jeder Interessierte ist an diesem Wochenende eingeladen, sich über die Hospizarbeit zu informieren und Fragen zu stellen.

Das Wochenende wird am Freitag um 19 Uhr mit einem Vortrag von Sepp Raischl eröffnet. Raischl ist Diplomtheologe und -sozialpädagoge, Fachliche Leitung des Christophorus Hospiz' München und stellvertretender Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Bayern. Sein Vortragsthema laut "Vom Bleiben und Wandel in der Hospizarbeit". Hospizarbeit, Palliativpflege und Palliativmedizin "können in unserem Land auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken", schreibt der Christophorusverein in einer Pressemitteilung. "Das große Engagement Ehren- und Hauptamtlicher ist heute fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unseres Gesundheitswesens." Es gehe auch um die Fragen "Was haben wir erreicht und wo gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten?"

Die künstlerische Begleitung des Jubiläums übernehmen an dem Wochenende Maria Meißner und Martha Schmitt. Die Kalligrafie-Ausstellung wird zusammen mit Sepp Raischl beim Festakt am Freitag eröffnet. Die beiden Erdinger Künstlerinnen widmen sich Gedichten, kurzen Texten oder Aphorismen, einige sind eher besinnlich, andere haben durchaus einen positiven Ausblick, wie Martha Schmitt erklärt. Die Ausstellung der beiden Kalligrafinnen kann bis Sonntag, 27. Oktober, im Frauenkircherl besucht werden.

Am Samstag, 26. Oktober, treffen sich Menschen, deren Nahestehende verstorben sind, um 11 Uhr am Schrannenplatz zur Jahreszeitenwanderung "Herbst". Nach dem Besuch der Kalligrafie-Ausstellung führt der Weg durch die "Geislinger Änger" und zurück zur Innenstadt, teilt der Verein mit. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einer Einkehr. Mit einer Matinee am Sonntag beschließt der Christophorus Hospizverein Erding sein Jubiläumswochenende. Am Sonntag um 11.30 Uhr sind im Frauenkircherl die Harfenistin Barbara Pöschl-Edrich und die Puppenspielerin Beate Welsch zu Gast.

Die Kalligraphie-Ausstellung im Frauenkircherl Erding geht von 25. bis 27. Oktober. Die Besichtigungszeiten: Freitag ab 19 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr und Sonntag 11 bis 17 Uhr.

© SZ vom 15.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: