Erding:Besserer Busverkehr

Der öffentliche Nahverkehr im Landkreis muss verbessert werden - vor allem für Schüler und Pendler. Nun wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, das Abhilfe schaffen soll.

Thomas Daller

Der Schulbusverkehr läuft noch nicht optimal, vormittags und nach 19.15 Uhr verkehrt kein Bus zwischen Taufkirchen und Dorfen, und der Rufbus nach Eitting soll ausgebaut werden - der Strukturausschuss des Landkreises und Mitarbeiter der MVV Consulting haben ein Maßnahmenpaket erarbeitet, wie man den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis verbessern könnte.

MVV Bus

Der öffentliche Nachverkehr im Landkreis soll verbessert werden.

(Foto: Johannes Simon)

Ein Schwerpunkt liegt beim Schulbusverkehr, insbesondere der Nachmittagsunterricht für G8 und R6 solle stärker berücksichtigt werden, kündigten Markus Haller und Matthias Breuel von der MVV Consulting an. Nachdem an Realschulen am Nachmittag in der Regel kein Pflichtunterricht stattfinde, müssten sich die Optimierungsmaßnahmen im Schülerverkehr vorrangig auf die Gymnasien, sowie auf FOS/BOS und die Berufsschule konzentrieren.

Optimierungsbedarf bestehe in erster Linie am Schulstandort Erding. So sei eine Vereinheitlichung der Schulschlusszeiten am Nachmittag anzustreben. Oberste Priorität sollte eine Angleichung des Schulendes nach der achten Stunde am Anne-Frank-Gymnasium und an den Realschulen beziehungsweise der neunten Stunde am Gymnasium Erding II, Berufsschule und FOS/BOS haben. Erster Schritt könnte eine Angleichung der Zeiten der Heilig-Blut-Realschule an die Zeiten der Herzog-Tassilo-Realschule sein.

Auch die Verbindung zwischen Taufkirchen und Dorfen soll besser werden: Zwischen 8.30 und 12.30 Uhr bestehen derzeit keine Fahrtmöglichkeiten zwischen den Gemeinden. Insbesondere für ältere Bürger, die in Dorfen im medizinischen Versorgungszentrum einen Arzt besuchen wollen, sei das ein Problem. Es habe zwar 2004 ein Angebot am Vormittag gegeben, aber das sei zu wenig wahrgenommen worden.

Allerdings habe sich mittlerweile die Lage geändert, weil das medizinische Versorgungszentrum ausgebaut worden sei und die Siedlungsentwicklung berücksichtigt werden müsse.

Darüber hinaus haben sich die Planer auch mit dem Problem auseinandergesetzt, dass nach 19.15 Uhr keine Fahrtmöglichkeiten zwischen Dorfen und Taufkirchen bestehen. Für Berufspendler, die erst später am Abend mit dem Zug in Dorfen ankommen, bestehe keine Möglichkeit mehr, nach Taufkirchen weiterzufahren. Ein zusätzliches Fahrtenpaar gegen 20 Uhr als Rufbus mit Anschlüssen von und zu den Regionalzügen wäre eine Lösung. Es handele sich allerdings um eine Privatlinie, so dass der Landkreis die Maßnahme nicht direkt umsetzen könne.

Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) betonte jedoch, dass all diese Überlegungen noch nicht spruchreif seien; man formuliere nur die planerische Entwicklung. "Konkret müssen wir jede Maßnahme einzeln beschließen." Breuel und Haller fügten hinzu, dass jedes neue Angebot erst einmal erprobt werden müsse und nach zwei Jahren eine Erfolgskontrolle stattfinde.

Horst Schmidt (SPD) empfahl den Planern, sie sollten die Entwicklung der Mittelschulen in ihrem Maßnahmenkatalog berücksichtigen. Außerdem schlug Schmidt vor, die Fahrgastinformationen an den Bushaltestellen größer und somit lesbarer zu gestalten. Für ältere Bürger sei die Schrift schwierig erkennbar. "Wir nehmen das als begleitende Maßnahme mit auf", versprach Haller.

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