Die glutheißen, trockenen Sommer bereiten den Städten mehr und mehr Sorge. Um Erding vor drohender Überhitzung zu schützen, wird jetzt in einem ersten Schritt ein Bereich der Altstadt entsiegelt und klimafreundlich gestaltet. An diesem Montag, 28. April, beginnen an der Friedrich-Fischer-Straße zwischen Schrannenhalle und der Abzweigung zur Münchner Straße die Bauarbeiten. Bis voraussichtlich Herbst ist der Abschnitt komplett gesperrt.
Die Pläne sehen unter anderem vor, die Fahrbahnbreite auf sechs Meter zu verschmälern und dadurch Raum für Fußgänger und Sitzgelegenheiten zu schaffen. Neben mehreren Bänken zählt dazu in erster Linie eine Fläche auf der Westseite, „die die Bestuhlung und Bewirtung durch ein Café möglich machen“, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt zum Baubeginn heißt.
Zudem sollen verschiedene neu gepflanzte Bäume in den künftigen Sommern Schatten spenden und „einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen“. Für kühlere Temperaturen sorgt vor dem Schrannengebäude ein Fontänenbrunnen, der dank einer entsprechenden Aufbereitung einen sparsamen Umgang mit der wertvollen Ressource garantiere.
Die Erdinger Innenstadt soll im Bereich der Friedrich-Fischer-Straße nicht nur klimafit, sondern auch barrierefrei gestaltet werden. Dies wird unter anderem durch entsprechende Markierungen geschehen, durch Leit- und Hinführungsstreifen, durch einzelne tastbare Kanten.
Die Tiefbauarbeiten hat der Planungs- und Bauausschuss in seiner April-Sitzung vergeben. Wie die Stadt weiter mitteilt, werden im Vorfeld der Umbaumaßnahmen die Versorgungsleitungen der Spartenträger saniert. Die Arbeiten an der Friedrich-Fischer-Straße dauern voraussichtlich bis in den späten Herbst hinein und erfordern eine komplette Sperrung des Bereichs.
Umweltschützer und Wissenschaftlicher plädieren für eine grüne Innenstadt, während in Freising jüngst ein nahezu vollständig versiegeltes Zentrum neu entstanden ist. An heißen Tagen hält man es dort kaum aus. Wie konnte es dazu kommen und muss das so bleiben?
Insgesamt werde man bei den Kosten bei 2,1 Millionen Euro landen, lautete die Schätzung von Christian Famira-Parcsetich, Leiter der Stadtentwicklung, im Herbst vergangenen Jahres. Da es sich auch um eine „klimawandelgerechte Umgestaltung“ der Fläche handle, sei von der Regierung von Oberbayern eine Förderung von bis zu 80 Prozent in Aussicht gestellt worden. Wie auf Nachfrage beim städtischen Pressesprecher Christian Wanninger am Donnerstag zu erfahren war, wird die Maßnahme von der Regierung bezuschusst. Die Frage, in welcher Höhe sich dieser Zuschuss beläuft, blieb zunächst unbeantwortet.
