Atommüll:Endlager im Landkreis Erding denkbar

Auch der Landkreis Erding möchte nicht Standort für ein Atommüll-Endlager werden. Auf Anregung des Fraunberger Bürgermeisters Johann Wiesmaier (CSU), der auch Sprecher der Gemeinden des Landkreises im Gemeindetag ist, wird sich der Kreisausschuss bald mit dieser Frage beschäftigen. Laut der Infoplattform zur Endlagersuche des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung kommen Teile von Dorfen, Lengdorf und Bockhorn, in Ausläufern auch Teile der Gemeinden Taufkirchen und Walpertskirchen nach geowissenschaftlichen Abwägungskriterien als Standort in Frage. Das Gebiet gilt demnach als "günstig", auch Teile des Landkreises Mühldorf sind darin eingeschlossen. Wiesmaier sagte im Kreisausschuss am Montag, das Thema solle in der Kreispolitik behandelt werden, wie in anderen Landkreisen auch; Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) stimmte ihm zu. Wiesmaier vertrat die Auffassung, dass kleinere Gemeinden mit der Aufgabe überfordert seien, sich in diesem Zusammenhang gut zu positionieren. Dazu brauche man Experten, und der Landkreis könnte hier eine koordinierende Funktion übernehmen. Bayerstorfer sagte, die Gebiete im Landkreis Erding, die noch in Frage kämen, seien zersplittert und kleinteilig. Und es seien auch schon deutlich weniger als am Anfang der deutschlandweiten Suche nach einem Endlager. Bestimmte Gesteine müssten in einer bestimmten Mächtigkeit vorhanden sein. Die Flächen im Moos kämen dafür von vorneherein nicht in Frage. Im Landratsamt befasst man sich demnach bereits mit dem Thema. Auf Wunsch von Wiesmaier solle es aufgrund seiner "grundsätzlichen Bedeutung" nicht im Strukturausschuss des Landkreises, sondern im Kreisausschuss besprochen werden.

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