Baustelle in der Innenstadt:Verkehrssperrung wegen Kanalsanierung

Baustelle in der Innenstadt: Im kommenden Jahr wird genau hier vor der Sparkasse (links der Eingang) eine Kanalbaustelle sein - und kein Autoverkehr mehr.

Im kommenden Jahr wird genau hier vor der Sparkasse (links der Eingang) eine Kanalbaustelle sein - und kein Autoverkehr mehr.

(Foto: Renate Schmidt)

Im kommenden Jahr wird man monatelang nicht mehr mit dem Auto quer durch die Erdinger Altstadt fahren können. Mehr als 50 Jahre alte Hauptrohre und ein unterirdischer Regenüberlauf müssen erneuert werden

Von Florian Tempel, Erding

Zentraler geht es kaum: Im Frühjahr 2020 werden umfangreiche Kanalbauarbeiten mitten in der Erdinger Altstadt ausgeführt. Etwa drei Monate lang wird vor dem Kundeneingang zur Innenstadt-Sparkasse eine größere Fläche aufgerissen sein. Zeitgleich werden auch zwischen dem Sparkassengebäude und dem Schrannenplatz und in der Landshuter Straße entlang des Schrannenplatzes bis zur Rathaus-Baustelle marode Abwasserkanäle tief im Untergrund unter dem Straßenbelag erneuert. Das heißt dann aber auch, dass der Verkehr monatelang nicht mehr durch die Innenstadt kann.

Anfang des Jahres hatte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), der auch Vorsitzender des Abwasserzweckverbands Erdinger Moos (AZV) ist, erstmals angekündigt, dass in der Altstadt aufwendigere Kanalbauarbeiten anstünden - ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Bei der Unternehmerkonferenz der Stadt zum Thema Mobilität am vergangenen Sonntag sprach Gotz dann Klartext. Auf die Frage angesprochen, ob die in diesem Jahr nicht zustande gekommenen Gewerbetage in der Innenstadt im kommenden Jahr wieder stattfinden könnten, antwortete Gotz mit einem entschiedenen Nein. Wegen dringend notwendiger Kanalsanierungen werde die Innenstadt über einen längeren Zeitraum "mit Sicherheit zur Baustelle". Die Sperrungen für den Verkehr werden dann wohl umfangreich sein.

Josef Schmittner, der Geschäftsführer des AZV Erdinger Moos, konnte das nur bestätigen. Im Mittelpunkt der Sanierungsarbeiten stehe ein unterirdischer Regenüberlauf, der unter der Fläche vor dem Sparkasseneingang liegt. Dieses Kanalspezialbauwerk stammt aus dem Jahr 1966 und ist somit mehr als 50 Jahre alt. Der Regenüberlauf dient einem ganz besonderen Zweck. Durch die Mischwasserkanalisation der Erdinger Altstadt fließt nicht nur Abwasser, sondern auch Niederschlagswasser. Wenn es sehr stark regnet, wird in dem Überlaufbauwerk, an dem die zwei großen Hauptleitungen aus der Haager Straße und der Landshuter Straße zusammen kommen, ein Teil des Wassers abgeleitet. Es fließt dann durch ein Kanalrohr nach Westen, an der Stadtpfarrkirche St. Johannes vorbei und unter der Gebäudezeile an der Kirchgasse hindurch direkt in den Fehlbach. "Man nimmt in Kauf, dass es eine gewisse Verschmutzung mit Schmutzwasser gibt", räumt Schmittner ein. Doch ohne funktionierenden Regenüberlauf wäre bei starkem Regen die Kanalisation überbelastet, das schmutzige Wasser würde sich womöglich zurückstauen und sich unreguliert andere Wege suchen. Der normale Weg des Abwassers geht durch große Hauptrohre nach Norden unter der Langen Zeile weiter und dann noch viele Kilometer bis zum Klärwerk in Eitting.

Zeitgleich mit der Erneuerung des Regenwasserüberlaufs werden in der Landshuter Straße die ebenfalls mehr als 50 Jahre alten Kanalrohre saniert. In die etwa ein Meter dicken Rohre wird eine Art Riesenschlauch eingebaut, der sie von innen abdichtet. Die Kanalrohre Richtung Lange Zeile sind so marode, dass sie komplett ersetzt werden müssen. Die Straßenfläche zwischen Schrannenhalle und Schrannenplatz wird deshalb aufgegraben.

"Wir haben noch keinen genauen Zeitplan", sagte Schmittner, aktuell plane ein Ingenieurbüro die Bauarbeiten. Ziel sei es jedoch, sich mit den Arbeiten an der Rathausbaustelle zu koordinieren. Er rechnet damit, dass die Bauarbeiten - und die Sperrung der Innenstadtdurchfahrten für den Verkehr - im Frühjahr 2020 beginnen und etwa drei Monaten dauern werden.

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