Süddeutsche Zeitung

Erding:Alles läuft auf Sabine Heimbach hinaus

Die 50-Jährige aus dem Landkreis Ebersberg ist Sprecherin von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie hat beste Aussichten, CSU-Kandidatin im Wahlkreis Erding-Ebersberg zu werden

ts, flo, wkb

- Die Suche innerhalb der Erdinger CSU nach einem geeigneten Nachfolger für den 65-jährigen Max Lehmer, der nach zwei Legislaturperioden nicht mehr für den Bundestag kandidiert, ist bislang ohne Ergebnis geblieben - und dabei wird es womöglich auch bleiben. Denn die CSU im Landkreis Ebersberg, mit dem der Landkreis Erding einen Bundestagswahlkreis bildet, präsentiert in Person der 50-jährigen Sabine Heimbach, stellvertretende Pressesprecherin von Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine aussichtsreiche Kandidatin für ein Bundestagsmandant. Heimbach scheint eine so starke Bewerberin zu sein, dass die Erdinger CSU ihr niemanden aus ihren Reihen entgegenzusetzen hätte.

Die Eberberger CSU-Kreisvorsitzende Angelika Niebler gab zwar bekannt, dass es neben Heimbach noch zwei weitere Interessenten aus der Ebersberger CSU gebe. Doch der Markt Schwabener Jan Patrick Fischer und der Frauenneuhartinger Andreas Lenz sind wohl kaum mehr als Zählkandidaten, die der Ebersberger CSU pro forma die Auswahl zwischen drei Bewerbern lassen. Denn Niebler betonte, dass der Kreisvorstand keine Empfehlungsbeschluss für einen der drei Bewerber geben werde, der am 19. Januar bestimmt von Ebersberger Delegierten endgültig bestimmt wird. Die Zurückhaltung Nieblers, Heimbach nicht zur offiziellen Wunschkandidatin zu machen, dürfte jedoch vor allem darin begründet sein, dass beide eine gemeinsame Zusammenarbeit verbindet: Die ehemalige Journalistin Heimbach war früher Nieblers Pressesprecherin.

Der Kreisvorsitzende der Erdinger CSU, Landrat Martin Bayerstorfer, lobte Heimbach bereits als "sehr engagiert und eloquent" und bewertete sie auch angesichts ihrer "herausgehobenen Position" als Regierungssprecherin als eine "sehr gute Kandidatin". Heimbachs Bewerbung werde man bei der weiteren Diskussion im Erdinger CSU-Kreisvorstand "berücksichtigen".

Wie weit die Suche nach einem Erdinger Kandidaten für das Erdinger-Ebersberger Direktmandat gediehen sei, dazu hielt sich Bayerstorfer bedeckt. Er habe mit "weniger als fünf" möglichen Kandidaten gesprochen und dabei "keine definitiven Zusagen, aber auch keine definitiven Absagen" erhalten. Namen wollte er nicht nennen. Die Gespräche mit den ungenannten möglichen Bewerbern ist bei der Erdinger CSU reine Chefsache. Mitglieder des Kreisvorstands sagten, dass bei den Vorstandssitzungen jedenfalls nicht offen über mögliche Erdinger Bewerber gesprochen werde und Bayerstorfer die Kandidatensuche ganz allein betreibe.

Bayerstorfer wäre es am liebsten gewesen, wenn er Ulrike Scharf als Erdinger Bundestagskandidatin hätte präsentieren können. Die 44-Jährige sitzt als Landesschatzmeisterin der CSU in den höchsten Parteigremien. Doch die Reiseunternehmerin aus Maria Thalheim hat definitiv kein Interesse an einem Bundestagsmandat und lehnt einen Kandidatur für Berlin strikt ab. Sie will in den Landtag, dem sie als Nachrückerin bereits von 2006 bis 2008 angehört hat. Um wieder ins Maximilianeum zu kommen, müsste sie sich aber in einer parteiinternen Kampfkandidatur gegen den Abgeordneten Jakob Schwimmer durchsetzen.

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SZ vom 01.12.2012
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