Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt:Geburtenrekord im Klinikum Erding

Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt: Mit Musik: Mütter können am Klinikum Erding wählen, wie die Geburt ablaufen soll. Immer mehr wollen dort ihr Kind auf die Welt bringen.

Mit Musik: Mütter können am Klinikum Erding wählen, wie die Geburt ablaufen soll. Immer mehr wollen dort ihr Kind auf die Welt bringen.

(Foto: Robert Haas)

Fast 700 Babys kamen im Jahr 2016 zur Welt, so viele wie seit knapp 20 Jahren nicht. Bei den beliebtesten Namen bleiben sich die Eltern treu

Von Veronika Wulf, Erding

Das Klinikum Landkreis Erding hat eine frohe Botschaft zu verkünden: Die Zahl der Geburten ist weiter gestiegen. 694 Babys kamen in dem Krankenhaus im vergangenen Jahr zur Welt, ein Viertel davon mit Kaiserschnitt. Die 700er Marke wurde damit zwar nicht ganz geknackt, wie der Vorstand der Klinik, Sándor Mohácsi, gehofft hatte, aber es ist die höchste Geburtenzahl seit fast zwanzig Jahren. Denn zuletzt wurden 1997 so viele Kinder im Erdinger Klinikum geboren.

Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich somit fortgesetzt: Im Jahr 2014 wurden noch etwa 500 Babys in Erding geboren, dann wurden es jedes Jahr etwa hundert mehr. Sollte es so weitergehen, dann stünde das Klinikum am Ende dieses Jahres auf dem Rekordhoch seit seiner Gründung: 780 Geburten waren es im Jahr 1992. Obwohl das Personal bei den Oberärzten im vergangenen Jahr lediglich um eine halbe Vollkraft aufgestockt wurde, sei keine weitere Ausweitung nötig, sagt Kliniksprecherin Daniela Fritzen. "Die Steigerung von 100 Geburten entspricht etwa 0,3 Geburten pro Tag", sagt sie, "die sich aber nicht gleichmäßig verteilen." Die vier Kreißsäle, davon ein Gebärwannenkreißsaal, sind rund um die Uhr mit Ärzten und Hebammen besetzt. Wenn viel los ist, könnten sie den Bereitschaftsdienst der Hebammen und Oberärzte dazu rufen. Auch die 16 Betten für Wöchnerinnen reichen meist aus, und wenn nicht, stehen der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe 27 weitere Betten zur Verfügung.

Im Klinikum Erding gibt es viele Arten, ein Kind auf die Welt zu bringen: mit Kaiserschnitt, als Wassergeburt oder ganz normal. Die werdenden Mütter können sich die Musik im Kreißsaal aussuchen und das Schmerzmittel: Rückenmarknarkose, Akupunktur oder Homöopathie. Es gibt ein Frühstücksbuffet und Zimmer für die Familien, Väter können mit in den OP-Saal kommen, wenn sie möchten. Doch für viele Schwangeren dürfte auch die örtliche Nähe ein Argument sein, in Erding zu entbinden, schließlich ist die Auswahl im Landkreis begrenzt. Die meisten Gebärenden kamen nämlich aus dem Landkreis, wie in den vergangenen Jahren. Aber auch aus den Nachbarlandkreisen reisten Mütter an. In den vergangenen zwei Jahren waren außerdem Flüchtlinge unter den Entbindenden, was das Klinikum allerdings nicht statistisch erhebt, "da wir in unserer Behandlung keine Unterschiede abhängig von Herkunft oder Religion machen", wie Fritzen betont.

Im vergangenen Jahr hat die Geburtsstation in Birgit Niemeyer nicht nur eine neue Chefärztin bekommen. Auch im Kreißsaal gab es Neuerungen: sogenannte CTG-Geräte, mit denen man kabellos die kindlichen Herztöne während der Geburt überwachen kann, und eine Reanimations- und Beatmungseinheit zur besseren Erstversorgung der Neugeborenen. Geplant darf man im Klinikum Erding ab der vollendeten 35. Schwangerschaftswoche gebären, bei Zwillingen erst ab der 36. Woche, weil sie sich langsamer entwickeln. Frühchen werden nur im Notfall entbunden und versorgt, wenn eine Verlegung in ein Perinatalzentrum nicht mehr möglich ist. "2015 waren es zwei Frühchen in der 31. Schwangerschaftswoche, deren Mütter mit dem Notarzt eingeliefert wurden", sagt Fritzen. Außerhalb der Dienstzeiten der am Hause tätigen Kinderärzte werde in solchen Fällen ein Neugeborenen-Notarzt gerufen. "Die Frühchen können bei uns stabilisiert und beatmet werden, bis der Notarzt ankommt und eine Verlegung in die Wege geleitet werden kann", sagt Fritzen.

Da alle in Erding geborenen Kinder beim Standesamt der Stadt angemeldet werden müssen, schlägt sich der Ansteig auch dort nieder: 703 Kinder waren es 2016, fast 120 mehr als im Vorjahr. Die Zahl zeigt, dass fast alle Neugeborenen im Klinikum zur Welt kamen. Bei den Namen wählten die Eltern, die ihre Kinder in Erding bekommen haben, eher klassische: Alexander, Maximilian und Sebastian waren 2016 die häufigsten Jungennamen, Marie, Maria und Katharina waren für Mädchen am beliebtesten.

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