Eng mit dem Wolf verwandt:Herumstreifende Einzeltiere

Goldschakal

Dieser Goldschakal wurde 2012 von einer Wildtierkamera im Bayerischen Wald fotografiert.

(Foto: Nationalpark Bayerischer Wald/dpa)

Im Landkreis Freising wurde ein Goldschakal gefunden - aber er ist tot

Für Wildbiologen war es eine Sensation, für den Goldschakal ein trauriges Ende. Bereits am Montag, 15. Mai, ist auf der Autobahn A 9 bei Großeisenbach, Gemeinde Fahrenzhausen, ein Goldschakal überfahren worden. Das 35 Zentimeter große Tier, das aussieht wie ein Mini-Wolf mit dickem Schwanz, ist erst der zweite Goldschakal, der nachweislich in Bayern gesichtet wurde. Wie das Landesamt für Umwelt in Augsburg auf Nachfrage der Landkreis SZ mitteilte, handelte es sich um ein männliches Tier.

Walter Bott, Vorsitzender des Freisinger Jagdschutz- und Jägervereins, ist nicht so überrascht von dem Fund: "Vor zwei Jahren hat mir ein Jäger aus der Nähe von Freising schon mal davon erzählt, dass er ein Tier gesehen hat, von dem er nicht wusste, was es war." Der Beschreibung nach tippte Bott schon damals auf einen Goldschakal. Nachdem er dem Mann Bilder gezeigt hatte, war er sich sicher, es musste einer gewesen sein. Normalerweise kommen Goldschakale in Ungarn vor, immer öfter aber werden sie auch in Österreich gesehen. In Bayern tappte ein solches Tier 2012 bei Regen im Bayerischen Wald in eine Fotofalle. Die Art ist eng mit dem Wolf verwandt, allerdings viel kleiner und wiegt nur acht bis zehn Kilogramm.

Ein Problem für die heimischen Wildtiere sieht Bott derzeit noch nicht, Goldschakale fressen vor allem Mäuse, junge Hasen und anderes Kleingetier. Allerdings kann er sich schon vorstellen, das manch einer etwas dagegen hätte, wenn der Goldschakal heimisch würde. "Ob es Sinn macht, dass er bei uns herum läuft, darüber kann man diskutieren. Aber vom Jagdrecht her darf er nicht geschossen werden", so Bott. Noch aber sei von einer Einwanderung nicht die Rede, von Klima und Lebensraum her dürfte das auch noch länger nicht der Fall sein.

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