Elektro-Fahrzeuge:Die Energiewende leben

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Auf dem Unternehmertreff erhält die Glonner Firma Hans Brunner GmbH viel Lob für ihre E-Autos

Von Christian Bauer, Glonn

"Nehmt Euch was zu trinken mit, das wird eine trockene Veranstaltung." So leitete einer der Organisatoren den zweiten Unternehmertreff der Energieagentur München-Ebersberg ein. Es sollte dann aber deutlich flüssiger ablaufen als angekündigt beim Thema Umwelt und E-Mobilität. Die Firmenvertreter folgten jedenfalls der Aufforderung und machten es sich bei Schorle, Spezi und belegten Semmeln an den Tischen gemütlich.

Gastgeber war dieses Mal die Hans Brunner GmbH aus Glonn. Die Firma stellt Gussformen für Schokolade her, die weltweit verkauft werden. In den vergangenen Jahren wurde hier ein Teil der Fahrzeugflotte auf E-Autos umgestellt. Ein "sehr innovatives Unternehmen" also, wie Glonns Bürgermeister Josef Oswald (CSU) befand, zumal die E-Mobilität in seiner Gemeinde derzeit noch "recht überschaubar" sei.

Hans Gröbmayr, Geschäftsführer der Energieagentur, hatte ebenfalls lobende Worte übrig: "Die Firma lebt seit einiger Zeit die Energiewende." Diese werde aber nie gelingen, mahnte er die Anwesenden, "wenn Sie als Unternehmer nicht mitmachen". Immerhin zwölf der rund 35 Gäste gaben an, bereits mindestens ein E-Fahrzeug in den eigenen Betrieb integriert zu haben. Unter ihnen waren sowohl Vertreter regionaler Arbeitgeber als auch großer Unternehmen wie etwa der Ebersberger Kreissparkasse. Der erste Referent des Nachmittags war Wolfgang Christl, Beauftragter für Innovation und Technologie bei der Handwerkskammer. Zum Thema E-Mobilität bietet er auch im Landkreis Ebersberg Workshops und Mobilitätsanalysen an. Bei letzterem werden Christl zufolge anhand aufgezeichneter Fahrprofile die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens ermittelt: Welche Fahrzeuge? Welche Lademöglichkeiten? Wie hoch ist die Batteriekapazität? Eine zu geringe sei natürlich problematisch aber auch zu hoch sollte sie nicht sein, das sei nämlich schlecht für die Batterie, den Geldbeutel und die Umwelt. Man brauche also "eine auf das Nutzungsverhalten zugeschnittene Infrastruktur". Christl erklärte, dass die Umrüstung auch nicht übermäßig teuer sein müsse. Besonders die Maßnahme, Ladestationen für die privaten E-Autos der Mitarbeiter zu errichten, koste die Unternehmen "praktisch nichts".

Dann kam Christoph Schwaiger von der Firma Brunner zu Wort. Er erklärte, dass das Unternehmen bereits sieben seiner insgesamt 20 Fahrzeuge auf Elektroantrieb umgestellt habe - zwei weiter sollen dieses Jahr folgen. Die Angestellten seien vom neuen Fuhrpark begeistert, so Schwaiger, bisher habe es nie ein Problem gegeben, auch nicht bei längeren Fahrten.

Doch hier endet das Umwelt-Engagement des Betriebes noch nicht: Des Weiteren ist das Unternehmen Teil eines Nahwärmenetzes, das die Nachbarn mit der überschüssigen Heizenergie versorgt. Eingeführt habe man außerdem ein Ampel-System zur Reduzierung der verbrauchten Energie. Reisevorschriften für Mitarbeiter sollen zudem dafür sorgen, dass Fahrten möglichst mit Bahn, Bus oder E-Autos unternommen werden.

Im Anschluss gab es vor Ort die Möglichkeit, die E-Autos der Firma sowie die Ladestationen zu begutachten. Wer wollte, konnte sogar eine Probefahrt unternehmen - also gar nicht so trocken, wie anfangs befürchtet.

© SZ vom 26.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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