Landkreis ErdingGroßbrand bei Wurzer  – Warnung für Anwohner aufgehoben

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Großeinsatz bei dem Entsorgungsunternehmen Wurzer in Eitting am Donnerstag. Die Feuerwehren aus den Landkreisen Erding und Freising wurden schon in der Nacht alarmiert.
Großeinsatz bei dem Entsorgungsunternehmen Wurzer in Eitting am Donnerstag. Die Feuerwehren aus den Landkreisen Erding und Freising wurden schon in der Nacht alarmiert. (Foto: Stephan Goerlich)

Bei dem Entsorgungsunternehmen ist in der Nacht zum Donnerstag eine Müllhalde mit einer Ausdehnung von 100 mal 200 Meter in Brand geraten. Mehrere Feuerwehren aus den Landkreisen Erding und Freising sind über Stunden im Einsatz, um immer wieder Glutnester zu löschen. Der Schaden und die Brandursache sind noch unklar.

Von Birgit Goormann-Prugger, Eitting

Ein Großbrand auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs Wurzer in Eitting im Landkreis Erding hat am Donnerstag die Feuerwehren in den Landkreisen Erding und Freising in Atem gehalten. Die Oberfläche einer Müllhalde mit einer Ausdehnung von 100 mal 200 Meter war in der Nacht zum Donnerstag aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Gegen 1.55 Uhr wurde nach Informationen der Polizei über die Integrierte Leitstelle der Brand im Entsorgungsunternehmen Wurzer gemeldet.

Die akuten Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten 90 Minuten, dann schien das Schlimmste verhindert worden zu sein. Doch es war klar, dass dieser Einsatz noch nicht beendet war. Wegen der großen Ausdehnung werde sich der Einsatz auch noch über die nächsten Stunden hinziehen, informierte die Feuerwehr Altenerding am Donnerstagmorgen via Instagram.

Die Kreisbrandinspektion Freising meldete ebenso via Instagram, auch der ABC-Erkunder und eine Drohnengruppe seien mittlerweile zur Unterstützung am Einsatzort. Durch die starke Rauchentwicklung wurde der Verkehr auf der Staatsstraße 2580  beeinträchtigt. Immer wieder aufflackernde Glutnester beschäftigten die Feuerwehreinsatzkräfte über Stunden.

Die Sicht auf der Flughafentangente war stark durch Rauch beeinträchtigt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Sicht auf der Flughafentangente war stark durch Rauch beeinträchtigt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. (Foto: Stephan Goerlich)

Menschen wurden laut Polizei nicht verletzt. Auch der Flugbetrieb sei nicht beeinträchtigt worden, hieß es. Und das, obwohl die Rauchwolke kilometerweit zu sehen war, auch aus der Luft. Zeitweise wurden die Bürger und Bürgerinnen in den Landkreisen Freising und Erding auch aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nicht etwa wegen schädlicher Gefahrstoffe, sondern wegen der möglichen Geruchsbelästigung, erklärte das der Erdinger Kreisbrandrat Florian Pleiner.

Im Einsatz waren in der Nacht Feuereinsatzkräfte aus Eitting, Erding, Altenerding, Eittingermoos, Gaden, Schwaig, Attaching und Langengeisling. Der Einsatz dauerte bis in die Nachmittagsstunden an. Der Müllberg wurde im Laufe des Tages mit schwerem Gerät Schicht für Schicht abgetragen, um bestehende Glutnester zu löschen. Über die Brandursache konnte die Feuerwehr am Donnerstagnachmittag noch nichts sagen, auch nichts zur Schadenshöhe.

Mithilfe einer Maschine wird das Brandgut für die Löscharbeiten aufgelockert.
Mithilfe einer Maschine wird das Brandgut für die Löscharbeiten aufgelockert. (Foto: Stephan Goerlich)

„Wir löschen jetzt einfach und sehen zu, dass wir alle Glutnester entdecken, damit sie der Wind nicht weiter entfacht“, sagte der Erdinger Kreisbrandrat Florian Pleiner.  Wann die Einsatzkräfte abziehen konnten, das war am Donnerstagnachmittag noch unklar. „Das werden wir später entscheiden“, sagte Florian Pleiner. Nach Informationen des Erdinger Landratsamtes befanden sich bei diesem Einsatz bis zu 180 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Erding im Einsatz. Unterstützung erhielten sie von rund 25 Katastrophenschutzeinsatzkräften sowie weiteren Kräften aus dem Nachbarlandkreis Freising.

Schon in der Nacht wurden die Rettungskräfte alarmiert.
Schon in der Nacht wurden die Rettungskräfte alarmiert. (Foto: Feuerwehr Freising)

Im Landkreis Freising hatte sich die Rauchwolke über Teile von Freising nach Marzling, Neufahrn, Kranzberg und Allershausen ausgebreitet. Dort wurden die Bürger und Bürgerinnen auch aufgefordert, Lüftungen und Klimaanlagen auszuschalten. Am frühen Nachmittag kam dort die Entwarnung. Für den Landkreis Erding wurde sie da noch aufrechterhalten.  Sie werde vermutlich erst am späten Nachmittag aufgehoben, sagte Claudia Fiebrandt-Kirmayer. Das war dann um 18.40 Uhr auch der Fall. Der Einsatz dauere aber weiter an, so die Sprecherin des Erdinger Landratsamtes.

Erdings Landrat Martin Bayerstorfer war als Leiter der Katastrophenschutzbehörde seit den frühen Morgenstunden im Austausch mit der Einsatzleitung: „Durch das beherzte Eingreifen unserer Kräfte konnte Schlimmeres bisher verhindert werden. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das gute Zusammenwirken“, sagte er.

Das Großfeuer in dem Entsorgungsbetrieb hat auch noch weitere Folgen: Jegliche Anlieferung von Abfall sei wegen der akuten Notlage untersagt worden, meldete das Freisinger Landratsamt am Nachmittag. Ein Ende des Anlieferstopps sei derzeit nicht absehbar.

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