Eishockey-Bayernliga:Der Weg in die Oberliga ist frei

Der ERC Sonthofen verzichtet auf den Aufstieg in die Oberliga. Nun sind die Erding Gladiators am Zug. Eine Entscheidung soll schon bald fallen.

Matthias Vogel

Die Katze ist noch nicht ganz aus dem Sack, aber sie lugt schon hervor. Einige Wochen lang wurden der Vizemeister der Eishockey-Bayernliga, die Erding Gladiators, auf die Folter gespannt. Jetzt veröffentlichte der amtierende Meister Sonthofen Bulls auf seiner Internetseite, dass er auf den Aufstieg in die Oberliga, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland, verzichten werde. Nun sind die Erdinger am Zug: Ihnen steht der Weg in die Oberliga offen.

Eishockey-Bayernliga: In der kommenden Woche entscheidet sich, ob die Erding Gladiators in die Eishockey-Oberliga aufsteigen.

In der kommenden Woche entscheidet sich, ob die Erding Gladiators in die Eishockey-Oberliga aufsteigen.

(Foto: Renate Schmidt)

Grund für die Entscheidung in Sonthofen ist die Sorge, den Spielbetrieb nicht wirtschaftlich bestreiten zu können. Damit hat Sonthofen den Erdingern den Puck zugespielt. Ob die Gladiators das jetzt ihnen zustehende Aufstiegsrecht in Anspruch nehmen werden, soll Anfang der Woche in Gesprächen zwischen der Abteilung und dem Hauptverein TSV Erding geklärt werden. "Nur er kann letztlich darüber entscheiden", sagte Gladiators-Pressesprecher Patrick Kreßler am Karfreitag.

Als die Gladiators das Finale verloren, kam zunächst das Signal aus der Führungsetage der Eishockey-Sparte, den Aufstieg am "Grünen Tisch" nicht wahrnehmen zu wollen. Schließlich habe man es sportlich nicht verdient. Sponsoren und die Stadt Erding sprachen den Gladiatoren jedoch gut zu, und die legten eine 180-Grad-Wende auf das Eis. Jetzt wollen sie sehr gerne in die Oberliga.

Bereits vor einigen Jahren unternahm Erding einen Ausflug in die höheren Gefilde des Eishockeys, spielte professionell in der zweithöchsten Liga. Damals verhob sich der Club finanziell allerdings grob. Und deshalb wird Abteilungsleiter Ralf Kürten ein Finanzierungskonzept unter dem Arm haben, wenn er sich mit dem Präsidium des TSV Erding trifft. "Wir haben eins entwickelt, das die finanziellen Risiken minimiert, und wir hoffen, den Vorstand überzeugen zu können", sagte er. Ein Restrisiko bleibe immer, alleine für die Zuschauerzahlen könne sich niemand verbürgen. "Wir haben aber mit einem Durchschnitt kalkuliert, der unter dem der vergangenen Jahre liegt", sagte der Pressesprecher.

Die Motivation der Spartenleitung liegt darin, den jungen Spielern - zumeist aus dem eigenen Nachwuchs - -, die in der vergangenen Spielzeit für eine große Begeisterung in Erding gesorgt haben, den Sprung in die Oberliga zu ermöglichen. "Wir würden uns für sie freuen", so Kreßler. In Markus Knallinger habe man nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Petr Vorisek auch einen Trainer gefunden, der für das sportliche Abenteuer genügend Know-how mitbringt. "Wir erwarten unter ihm einen Fortschritt vor allem im taktischen Bereich."

Jetzt hoffen die Gladiators auf grünes Licht, auch weil sich bei einem Verbleib in der Bayernliga möglicherweise einige Leistungsträger verabschieden. "Ich glaube nicht, dass sie sofort weg sind. Aber viele Spieler haben nach der tollen Saison Angebote bekommen." Während einer Pressekonferenz am Mittwoch soll die Katze aus dem Sack gelassen werden, Kreßler gab sich zuversichtlich, einen positiven Bescheid zu erhalten. In jedem Fall begeben sich die Gladiators dann schnell auf Spielersuche. "Wir müssen uns - unabhängig von der Liga - in der Verteidigung verstärken, dort fehlt es uns an Erfahrung."

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