Einzelhandel nach Weihnachten:Angenehm belebt

Einzelhandel nach Weihnachten: Blick ins Modehaus Kraus in Erding

Blick ins Modehaus Kraus in Erding

(Foto: Renate Schmidt)

Die stressige Vorweihnachtszeit ist für den Einzelhandel vorbei. Viele Erdinger haben zu Weihnachten aber Geld und Gutscheine geschenkt bekommen. Die Geschäfte bleiben also voll.

Von Isabel Käsbauer, Erding

Hartnäckig hält sich die Weihnachtsdekoration auch nach dem Ende der Feiertage in vielen Schaufenstern. Eine Verkäuferin versucht, den Weihnachtssweater einer Schaufensterpuppe gegen eine schlichte Bluse zu tauschen, doch ein Tannenbaum ist ihr im Weg. Weihnachten ist vorbei, das Geschäft lief für den Erdinger Einzelhandel gut. "Bis zum 24. Dezember haben die Kunden bei uns noch jede Menge Geschenke eingekauft," sagt zum Beispiel Wolfgang Kraus, Geschäftsführer des Modehauses Kraus. Jetzt geht es in den Geschäften nicht mehr so stressig zu, die meisten sind aber trotzdem gut besucht.

Für Wolfgang Kraus und für seine Kunden beginnt jetzt die Einkaufsphase nach den Feiertagen. "In der Zeit nach Weihnachten, wenn viele Urlaub haben oder auch noch Schulferien sind, wird das Geld ausgegeben, dass man zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Und Gutscheine werden eingelöst." Er ist zufrieden. Zu Weihnachten lief es für das alteingesessene Erdinger Modehaus so gut, wie er erwartet hatte, und er ist optimistisch: "Erst nach der ersten Januarwoche nimmt das Geschäft wieder ein wenig ab." Auch das Gewandhaus Gruber ist gut besucht. Eine Verkäuferin zählt den Bestand, zwischen der letzten verbliebenden Weihnachtsdekoration sieht man überall schon die großen und kleinen Schilder in Orange mit der Aufschrift "Sale". Zur Freude der beiden Schülerinnen Lisa und Ramona. Beide haben dieses Jahr zu Weihnachten Geld geschenkt bekommen, weil ihre Eltern in den vergangenen Jahren mit ihren Geschenken immer "komplett daneben" gelegen hätten, wie sie sagen.

An der Kasse steht eine ältere Frau. Sie hat zu Weihnachten kein Geld geschenkt bekommen, sondern ein Kleidungsstück, jedoch in der falschen Größe. Sie tauscht es gegen die passende. Ihren Namen will sie nicht sagen, sie hätte Angst, ihr Mann könnte das lesen: "Er hat sich dieses Jahr so viel Mühe gegeben, da will ich ihm nicht sagen, dass es die falsche Größe war." Bei Weltbild bietet sich das selbe Szenario: Der Laden ist voller Menschen, die ihr Geld ausgeben und ihre Gutscheine einlösen wollen. Viele stöbern in den Bestellern, während andere zielsicher ein Buch aussuchen. Eine Frau füllt auf einem Regal, auf dem E-Books gestapelt sind, einen langen Zettel aus auf dem groß "Retour" steht. Und überall die Sale-Schilder, die in dem Laden vor allem auf Weihnachtsutensilien klebt. Von Weihnachtsschmuck bis hin zum Feuerzangenbowlen-Kochbuch scheint alles weg zu müssen.

Auch die Parfümerie Howerka stellt sich auf die neue Phase ein, nachdem das Weihnachtsgeschäft die hohen Erwartungen erfüllt hatte. Auch am Vormittag des 24. Dezember sei der Laden sehr gut besucht gewesen, jeder wollte noch schnell ein Geschenk kaufen. Jetztwerden wieder mehr Behandlungen verkauft als Geschenksets. Auch die Dekoration muss weichen: "Die Weihnachtsdekoration wird ein bis zwei Tage nach den Feiertagen abgehängt," sagt Verkäuferin Helga Neuml. Geschenkumtausche gibt es in der Parfümerie kaum noch. Die Verkäuferin Neuml sieht den Grund zum einen darin, dass die meisten Kunden entweder Gutscheine kaufen oder genau wissen, was sie kaufen müssen. Die absoluten Fehlkäufe kämen kaum noch vor. Auch Wolfgang Kraus bestätigt dies. Die meisten Kunden kaufen bei ihm Gutscheine oder seien, wie er sagt, die Männer guter Kundinnen, die für ihre Frau ein Geschenk kaufen. Sie könne man so gut beraten, dass es nicht zu einem Fehler beim Kauf käme.

Während für Kraus die umsatzreichste Zeit zu Ende geht, befindet sich das Sportgeschäft Gerlspeck noch mitten in ihrer Saison, wie Dieter Gerlspeck schon in der Adventszeit gesagt hatte: "Für uns ist die Zeit nach Weihnachten genauso wichtig. Schließlich verkaufen wir vor allem Wintersportartikel." Und die Zeit für Skifahren oder Rodeln bricht jetzt erst richtig an. Ob Skier, Anzüge, Snowboard-Artikel oder Mützen: Die Regale sind noch voll.

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