Einstimmiger Beschluss:Konzept für Nachsorge

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Gesundheitsforum soll Maßnahmenkatalog erstellen

Das Fachgremium der Gesundheitsregion im Landkreis Erding soll sich mit der Nachsorge von Patienten befassen, die frisch aus dem Krankenhaus entlassen sind und keine Angehörigen haben, die sich um sie kümmern können. Zielsetzung ist ein Konzept für Gesundheits- und Pflegekoordinatoren, die vor allem ältere und demente Patienten davor bewahren sollen, nach kurzer Zeit erneut im Krankenhaus zu landen. Der Kreisausschuss hat dieses Konzept in Auftrag gegeben, um untersuchen zu lassen, welche Maßnahmen dabei sinnvoll sein könnten.

CSU-Kreisrat Thomas Bauer stellte die Thematik im Kreisausschuss vor und sagte, dass es früher für solche Aufgaben eine "Gemeindeschwester" gegeben habe. Das sei jedoch nicht im eigentlichen Sinne gemeint, denn dafür habe man die ambulanten Pflegedienste. Es gehe vielmehr um Übergangsphasen, beispielsweise zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus und dem Beginn einer Reha. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) betonte, die Nachsorge sei nicht Aufgabe des Landkreises, sondern der Hausärzte. Aufgrund eines Falles aus dem Bekanntenkreis wisse er jedoch, dass das nicht immer reibungslos vonstatten gehe, vor allem, wenn Verwandte nicht unterstützend eingreifen. Zumindest sollte jemand beratend dabei sein.

Er betonte, dass es bei diesem Beschluss nicht darum gehen solle, bereits Stellen für Gesundheits- und Pflegekoordinatoren zu schaffen, sondern lediglich um ein Konzept, wie man die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung verbessern könnte. Helga Stieglmeier monierte, dass der Antrag von der CSU-Fraktion komme und nicht vom Arbeitskreis Gesundheitsforum gestellt werde. Das hänge mit der Geschäftsordnung zusammen, entgegnete Bayerstorfer, da das Gesundheitsforum keinen Antrag stellen könne, sondern nur Mitglieder des Kreistags wie Thomas Bauer, der auch Mitglied des Gesundheitsforums sei. "Das ist eine freiwillige Leistung, was in anderen Bereichen immer angeprangert wird", kritisierte Ulla Diekmann (SPD), die damit auf das Frauenhaus anspielte.

Trotz der Kritik am Vorgehen an sich, war sich der Kreisausschuss in der Sache jedoch einig und stimmte geschlossen dafür, dem Gesundheitsforum den Auftrag für die Ausarbeitung zu erteilen.

© SZ vom 11.10.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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