Eching:Weniger Lärm

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Flüsterasphalt soll Anwohner in Eching nach A 92-Ausbau schützen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Der anstehende sechsspurige Ausbau der A 92 soll den Lärm im Ort deutlich reduzieren. Auf den Protest der Anliegergemeinden hin will die Autobahndirektion die gesamte Fahrbahn mit hochwertigem "Flüsterasphalt" ausrüsten, der einen großen Teil des Schalls schluckt. Er war bereits auf der A 9 im Bereich Eching und Garching aufgebracht worden.

Beim Ausbau werden die beiden Brücken in Richtung Günzenhausen abgerissen und mit größerer Spannweite erneuert, sodass die Feldwege entlang der Autobahn bestehen bleiben. Die Anschlussstelle Unterschleißheim wird weit nach Osten auf Echinger Flur verschoben.

Alle diese für Eching wichtigen Ergebnisse waren im ursprünglichen Konzept der Behörde nicht vorgesehen. Massive Fehler in den Lärmberechnungen und neuere Entwicklungen bei den Ausbauplänen der kreuzenden Bundesstraßen an den Anschlussstellen Ober- und Unterschleißheim machten aber eine Neuplanung notwendig, mit der im Frühjahr 2017 ins Genehmigungsverfahren gestartet werden soll. Der Ausbau soll unmittelbar nach Billigung der Planung beginnen.

Derzeit fahren zwischen dem Autobahnkreuz Neufahrn und der Anschlussstelle Unterschleißheim täglich 74 000 Fahrzeuge an Eching vorbei, 2030 werden es nach den Prognosen 97 000 sein. Neben dem Flüsterasphalt solle es keine weiteren Lärmschutzvorkehrungen für Eching geben, signalisierten Behördenvertreter im Gemeinderat, aber allein der absorbierende Belag werde gegenüber den Betonplatten eine dramatische Verbesserung bringen. Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) äußerte "größte Bedenken". Man werde den Lärmschutz weiter verfolgen.

Zunächst wird die Geh- und Radwegbrücke in der alten Günzenhausener Straße abgerissen und daneben, in westlicher Richtung, mit neuer Spannweite und breiter neu gebaut. Anschließend wird die Brücke der Kreisstraße von Eching nach Günzenhausen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, die Straße wird nach Osten verschwenkt. Durch die neuen Spannweiten der Brücken bleiben die Feldwege entlang der Autobahn benutzbar. Bei der ursprünglichen Planung hätten die Landwirte über Wohngebiete und normale Straßen fahren müssen. Während der Bauarbeiten wird die Kreisstraße etwa sechs Wochen gesperrt sein. Eine Umleitung wird über die B 13 führen, Rettungsfahrzeuge und Schulbusse sollen die Gehwegbrücke benutzen.

Die Situation an der Anschlussstelle Unterschleißheim wird entzerrt, indem die B 13 auf vier Spuren verbreitert und nach Osten verschwenkt wird. In der Folge rückt auch die Anschlussstelle mehrere hundert Meter nach Osten auf Echinger Flur. Georg Bartl (CSU) zeigte sich im Gemeinderat "maßlos verärgert", dass die Verbesserungen für Unterschleißheim auf Echinger Hoheitsgebiet umgesetzt werden müssten, weil die Nachbarstadt alle Optionen verbaut habe.

© SZ vom 28.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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