Eching:Wärme marsch!

Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung von Neufahrn nach Eching

Echings Bürgermeister Sebastian Thaler, Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier und Markus Laukamp, Geschäftsführer der Steag, drehten den Hahn auf.

(Foto: Steag/oh)

Die Leitung vom Holzkraftwerk nach Eching ist in Betrieb

Wenn eine achtspurige Autobahn den Weg versperrt, muss man sich schon einiges einfallen lassen, um zum Ziel zu kommen. So haben auch die Ingenieure von Steag New Energies eine Lösung für die Fernwärmeleitung vom Biomasse-Heizkraftwerk in Neufahrn nach Eching gefunden: Eine 90 Meter lange Bohrung in sechs Metern Tiefe sorgt jetzt dafür, dass auch Eching mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt werden kann. Die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am Freitag durch Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier, den Bürgermeister Echings, Sebastian Thaler, und Markus Laukamp, Mitglied der Geschäftsführung der Steag New Energies.

Rund zwei Millionen Euro hat Steag im Auftrag des Zweckverbandes Versorgungs- und Verkehrsbetriebe Neufahrn/Eching in die neue Fernwärmeleitung investiert. "Sie ersetzt eine in die Jahre gekommene Kesselanlage im Rathaus Eching. Und für uns bietet sich die gute Möglichkeit, weitere Kunden und Versorgungsgebiete zu erschließen. Erste Anfragen liegen bereits vor", freute sich Markus Laukamp. Der Ortskern Eching mit einem Wärmebedarf von rund drei Megawatt erhält künftig Fernwärme, mit versorgt werden auch Rathaus, Kindergärten, Schulen, Turn- und Gemeindehallen.

Einfach war die Verlegung der Leitungen allerdings nicht: Zwischen dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem Ortskern von Eching liegt die A9, eine der verkehrsreichsten Autobahnen Deutschlands. Diese musste unterquert werden. Nach langen Planungs- und Abstimmungsvorbereitungen mit Behörden und privaten Grundstückseigentümern wurde im September 2016 der Autobahndamm mit der 90 Meter langen Bohrung unterquert, wegen der guter Planung und des guten Wetters war das in nur einer Woche geschafft. Das Erdreich wurde mit einer Bohrschnecke entfernt und das Schutzrohr verlegt. In das Schutzrohr kamen dann die Fernwärmeleitungen und ein zusätzliches Versorgungsrohr. Mit dieser technisch anspruchsvollen Lösung kann Eching als "Insel" jenseits der Autobahn nun mit umweltfreundlicher Fernwärme aus Neufahrn versorgt werden.

Gewonnen wird die Energie dort mit der Verbrennung von jährlich Tausenden Tonnen Altholz aus Sperrmüll, Baustellen-Abfällen und Spanplatten. Im Winter feuert man Erdgas und Öl zu.

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