Eching:Lebenszeichen der Urahnen

Von Nadja Tausche, Eching

Für große Aufmerksamkeit hat gesorgt, was Archäologen bei Ausgrabungen im Baugebiet Eching-West gefunden haben. Gräber und Schmuckstücke aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Auch von späteren Bewohnern sind Lebenszeichen aufgetaucht: Nämlich Überreste von wohl römischen Siedlungen aus der Zeit um 700 nach Christus.

Rund ein Jahr lang hatten die Archäologen das 5,5 Hektar große Gelände durchsucht, fertig war man Ende des Jahres 2018. Gefunden haben sie in den Gräbern unter anderem Keramikbecher, verziert mit Mustern und Motiven. Sie seien typisch für die Glockenbecherkultur, erklärte Delia Hurka, Kreisarchäologin des Landkreises Freising: Die Becher liegen also wohl seit etwa 2500 bis 2100 vor Christus dort im Boden. Darin habe man den Toten wohl etwas mitgegeben, was "wichtig für den Weg ins Jenseits oder für das Jenseits selbst" ist, erklärte Hurka. Auch Bernstein und andere Schalen hat man in den Gräbern gefunden. Besonders spektakulär ist Hurka zufolge aber ein Goldblättchen, dünn und gebogen: Solche Blättchen seien sehr selten, Eching sei der fünfte Fundort in ganz Bayern.

Ebenfalls gefunden wurden ganze Skelette, sie sind noch erhalten, weil die Menschen wohl erst um 700 nach Christus und damit viel später dort gelebt haben. Häuser, Brunnen, Gruben: "Es deutet alles darauf hin, dass wir hier eine römische Siedlung haben", sagt Grabungsleiterin Birgit Anzenberger. In den Gruben haben die Menschen wohl gearbeitet: "Es gibt einige, in denen man Webwerkzeug gefunden hat", so Anzenberger. Und auch hier fand man wieder Gräber, darin Ohrringe und in einem Grab ein Schwert.

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