Eching:Grünes Licht für fünfstöckiges Boardinghaus

Nach langen Diskussionen genehmigt der Gemeinderat die Pläne für einen Zimmerkomplex an der Ecke Hauptstraße/Klosterweg. Die Nachbarn sind enttäuscht, sie haben energisch gegen die Höhe protestiert

Von Klaus Bachhuber, Eching

Der so heftig umstrittene Boardinghaus-Komplex an der Oberen Hauptstraße in Eching mit seinem fünfstockigen "Turm" hat jetzt endgültig grünes Licht aus dem Rathaus bekommen. Nach dem Genehmigungsverfahren in mehreren jeweils intensiv diskutierten und kontrovers abgestimmten Etappen wurde der auf das Grundstück zugeschnitte Bebauungsplan jüngst von CSU und Freier Wähler Gemeinschaft (FWG) im Bauausschuss des Gemeinderats gegen SPD und Bürger für Eching mit 7:5 Stimmen verabschiedet. Letzte Versuche des Bauherrn, noch mehr Bauvolumen auszureizen, wurden aber abgewiesen.

Die Kapazität der bestehenden Boardinghaus-Anlage an der Hauptstraße wird nun mehr als verdoppelt. Dazu ist geplant, die alte Betriebshalle entlang der Einmündung des Klosterwegs abzureißen und einen in mehrere Gebäude gegliederten Komplex neu zu bauen, der in der Höhenentwicklung in Richtung Hauptstraße anwächst. Als Endpunkt dieses Verlaufs folgt unmittelbar an der Straße ein Turmgebäude mit 14 mal 14 Meter Grundfläche und vier Geschossen plus einem nach innen versetzten Obergeschoss.

Anlieger haben das gesamte Verfahren hindurch allerdings gegen diese Pläne protestiert. Die höchsten Gebäudeteile und vollends das Punkthaus werden um Meter höher als dies der Nachbarschaft bei ihren Bauwünschen einst zugestanden worden war. Auch die Baudichte hat in den nun genehmigten Plänen exorbitant zugenommen. Die Nachbarn haben mit einer Unterschriftensammlung auch dagegen Stellung bezogen, dass die Tiefgaragenausfahrt in den Klosterweg führt und damit unmittelbar auf einen viel genutzten Schulweg.

Im letzten Verfahrensschritt wurde dieses Problem nun dadurch entschärft, dass am Klosterweg nur die Zufahrt zur Tiefgarage situiert werden soll und die Ausfahrt auf dem Grundstück des Boardinghauses, von wo die Autos in die Hauptstraße einfahren. Bislang war das umgekehrt geplant gewesen. Die Anliegerproteste gegen Dichte und Höhenentwicklung, die auch die SPD-Fraktion teilt, haben CSU und FWG freilich einmal mehr abgewiesen.

In der Detailplanung hatte der Bauherr zuletzt noch argumentiert, dass für das Turmhaus eine Grundfläche von 14,5 auf 14,5 Meter günstiger zu planen wäre. Mit SPD und BfE hat dies aber auch die CSU abgelehnt, so dass diese erneute Ausweitung einzig gegen die FWG unisono abgewiesen wurde. Immerhin hatte der Gemeinderat im vorigen Verfahrensschritt bereits zugestanden, das Treppenhaus an die Außenfront zu verlegen, und damit mehr Bauvolumen geschaffen.

Auch die Tiefgarage wollte der Bauherr noch vergrößern. Diese Ausweitung um vier Stellplätze hätte dann aber bedeutet, dass nahezu das komplette Grundstück unterbaut würde. Wenigstens einer Baumreihe entlang des Klosterwegs wollte der Ausschuss aber Lebensraum belassen. Mit 10:2 Stimmen wurden gegen zwei Räte der CSU entschieden, die Tiefgarage nicht zu vergrößern.

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