Ebersberger Forst:"Kurze Spur der Verwüstung"

Unwetter Forst

An mehreren Stellen auf der Staatsstraße durch den Ebersberger Forst liegen Bäume auf der Fahrbahn. Autofahrer müssen ausweichen.

(Foto: Andreas Junkmann)

Der Sturm in der Nacht auf Mittwoch hat in Teilen des Ebersberger Forsts Schäden angerichtet. Bäume stehen schief und sind teilweise entwurzelt. Besuche sind deshalb gefährlich. Die Wege sind unpassierbar

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Der Gewittersturm in der Nacht auf Mittwoch hat im Westen und Norden des Ebersberger Forstes zu Schäden geführt. Bäume wurden durch die Wucht des Sturmes umgeworfen oder abgedreht. Wie der zuständige Forstbetrieb Wasserburg am Mittwochmorgen berichtet, haben "einzelne Windhosen eine kurze Spur der Verwüstung hinterlassen". Bäume stehen schief, sind teilweise entwurzelt und stellen eine erhebliche Gefahr dar. Die Wege sind unpassierbar. Der Forstbetrieb bittet Waldbesucher, die betroffenen Abschnitte zu meiden.

In der besagten Sturmnacht wurden die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen im Ebersberger Forst gerufen. Die Staatsstraße 2080 zwischen Ebersberg und dem Forstinninger Ortsteil Schwaberwegen war kurzzeitig durch umfallende Bäume blockiert. Am Mittwochmorgen versuchten die Förster und Waldarbeiter, sich einen Überblick über die Schäden im Wald zu verschaffen. Bäume stehen schief und sind teilweise entwurzelt.

Am Mittwochmittag teilte der Forstbetrieb Wasserburg auf Nachfrage erste Zahlen mit. Demnach ergab die Erstanalyse 10 000 Festmeter Schadholz. Der finanzielle Verlust liegt zwischen 100 000 und 200 000 Euro. Das Ausmaß sei dennoch alles andere als dramatisch, wie Forstbetriebsleiter Heinz Utschig erklärt.

Um den Schaden einordnen zu können, helfen Vergleichszahlen. Der Sturm Niklas etwa verursachte 2015 im gesamten Ebersberger Forst Schadholz von 70 000 bis 80 000 Festmetern. Nun ist offenbar nur der nordwestliche Teil des Waldes betroffen. Flächige Schäden mit hohen Schadholzmengen konnten bisher nicht entdeckt werden. Der Forst ist noch einmal mit einem "blauen Auge" davongekommen, wie Forstbetriebsleiter Heinz Utschig es formuliert.

Der Forstbetrieb Wasserburg bittet die Waldbesucher in den nächsten Tagen um erhöhte Vorsicht beim Waldbesuch: Hindernisse können auf den Wegen liegen, Äste können aus den Baumkronen unvermittelt auf den Boden fallen, angeschobene Bäume können unvermittelt umstürzen: Lebensgefahr.

Der Forstbetrieb erntet durchschnittlich 60 000 Festmeter pro Jahr, wobei Schäden durch Stürme und Käferplagen zuletzt immer häufiger die Arbeit im Holz erschwerten. "Wir haben uns dran gewöhnt, es gibt kein störungsfreies Jahr mehr", sagt Utschig. "Wir sind froh, dass der Käfer ruhig ist, so haben wir genügend Zeit, den Schaden aufzuarbeiten."

Die ersten Schadmeldungen der Förster und Waldarbeiter liegen bereits vor. Die Staatsforsten haben bereits begonnen, die Wege freizuschneiden, erste Harvester sind angerückt. Die Einsätze bei Sturmschäden im Forst sind für die Waldarbeiter nicht ganz ungefährlich. Wenn umgeknickte Bäume schief hängen, stehen sie unter Spannung. Bei Arbeiten wie diesen gibt es in Bayern immer wieder Verletzungen. Mit dem Einsatz schwerer Maschinen sinkt das Risiko aber für die Förster.

Zur Unterstützung wurden am Mittwochmorgen Forstunternehmer aus der Region angefordert. "Wir hoffen, dass bis zum Wochenende ein Großteil der Wege wieder benutzbar sind", erklärt Utschig. Die Aufräumarbeiten werden jedoch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, Forstbetriebsleiter Utschig rechnet mit vier Wochen. In dieser Zeit wird es immer wieder zu Störungen der Benutzbarkeit und zu Verschmutzungen der Waldwege kommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: