Ebersberg:Goldner mag nicht

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Grüne stellen keinen Bürgermeisterkandidaten

Die Ebersberger Grünen werden bei den Bürgermeisterwahlen 2020 ohne eigene Bewerberin oder eigenen Bewerber antreten. Philipp Goldner, der 2012 für die Grünen in den Wahlkampf gezogen war und für viele auch diesmal der Wunschkandidat gewesen wäre, hat in einem offenen Brief deutlich gemacht, dass er nicht antritt: "Ich hatte genug Bedenkzeit und habe mich nun dafür entschieden, meiner Berufung, Lehrer zu sein, zumindest die nächsten Jahre, weiter zu folgen, obwohl ich natürlich auch in der Kommunalpolitik immer mit Herzblut bei der Sache war." In der Stellungnahme schreibt der Stadt- und Kreisrat, dass er von vielen Menschen angesprochen und aufgefordert worden sei, sich erneut für den Chefposten im Rathaus zu bewerben und bedankt sich "für die Ermunterungen und das Vertrauen".

Auch einen anderen Kandidaten aus den eigenen Reihen werden die Ebersberger Grünen nicht nominieren, wie Goldner nun auf Anfrage bestätigt hat. Noch ist nicht entschieden, ob die Grünen eine Wahlempfehlung für einen der anderen Bewerber aussprechen werden. Bisher haben Alexander Gressierer (CSU), Uli Proske (SPD), Toni Ried (Freie Wähler) und Bernhard Spötzl (FDP) ihren Hut in den Ring geworfen. Nach der Sommerpause werde der Ortsverband aber "den Bewerbern der anderen Parteien deutlich auf den Zahn fühlen", so Goldner, der in seinem offenen Brief mehrere Punkte aufgeführt hat, die den Grünen bei einem neuen Bürgermeister wichtig sind.

Geht man danach, fallen einige Bewerber weg: Der 23-jährige Alexander Gressierer bringt schon einmal nicht die gewünschte Lebenserfahrung mit, Toni Ried ist ein erbitterter Gegner von Windrädern und dürfte deshalb sicher nicht von den Grünen unterstützt werden, die fordern, dass ein künftiger Bürgermeister Windräder und Freiflächenphotovoltaik zur Chefsache machen müsste. Bernhard Spötzl wird ebenso nicht mit der Unterstützung der Grünen rechnen dürfen; die FDP hat eine eigene großzügige Trasse für eine Nord-Süd-Umgehung vorgelegt, für die Grünen kommt hingegen nur eine landschaftsschonende Variante im Tunnel in Frage. Lediglich Uli Proske scheint nicht von vorn herein durchs Raster zu fallen.

© SZ vom 20.07.2019 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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