Ebersberg:Finanzspritze für Kreisklinik

Landkreis unterstützt mit bis zu 1,5 Millionen Euro extra pro Jahr

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge schreiben etwa ein Drittel der Kliniken im Bundesgebiet rote Zahlen. Auch die Ebersberger Kreisklinik ist da keine Ausnahme. Der Kreistag hat nun beschlossen, die Klinik mit einer jährlichen Finanzspritze von bis zu 1,5 Millionen Euro für Investitionen zu unterstützen. Allerdings soll das Geld nur dann fließen, wenn die Klinik selbst nicht in der Lage ist, für ihre benötigte Ausstattung aufzukommen.

Derzeit steht der Klinik jährlich eine Summe von knapp über eine Million Euro aus den pauschalen Fördermitteln des Freistaats zur Verfügung. Damit muss die vorhandene Ausstattung auf dem neusten Stand gehalten und je nach Bedarf medizinisches Großgerät zugekauft werden. "Die pauschalen Fördergelder reichen allerdings bei weitem nicht aus, um den Klinikbetrieb zeitgemäß und modern mit kurzfristigen Anlagegütern ausstatten zu können", heißt es dazu vom Aufsichtsrat, der den Antrag auf weitere Unterstützung gestellt hat.

Dass eine solche nötig sei, bestätigte auch Brigitte Keller, Finanzmanagerin des Landratsamts in der Sitzung des Kreis- und Strategieausschusses. "Die Klinik braucht Handlungsspielraum, schreibt aber keine schwarzen Zahlen." Angedacht sei deshalb, dem Krankenhaus pauschal 1,5 Millionen im Jahr aus der Haushaltskasse zuzuschießen. Damit könne man je nach Bedarf in die Ausstattung investieren, müsse dem Kreistag aber einen Verrechnungsnachweis vorlegen. Das Geld soll so lange fließen, bis das Krankenhaus wieder Gewinne erwirtschaftet. "Die Klinik muss modern bleiben. Nur so kann sie konkurrenzfähig sein", ist Brigitte Keller überzeugt.

Dem wollten die Kreisräte auch gar nicht widersprechen, mit dem angedachten Zahlungsmodell hatte aber der ein oder andere Probleme. FDP-Kreisrat Alexander Müller kritisierte die aus seiner Sicht stückchenweise Subventionierung der Einrichtung. Ihm wäre es lieber, am Ende ein Gesamtdefizit zu haben, das man dann ausgleichen könne. Er war deshalb dagegen, pauschal 1,5 Millionen Euro pro Jahr zu zahlen. Christian Eckert (Bayernpartei): "Das verleitet die Klinikleitung nur dazu, nicht wirtschaftlich zu handeln." Auch Doris Rauscher (SPD) zeigte sich wenig zuversichtlich, dass die Klinik bald wieder schwarze Zahlen schreibe. Man war sich aber einig, dass man das Krankenhaus weiter unterstützen müsse.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: