E-Mobilität:Öffentliche Strom-Tanke

Lesezeit: 1 min

Standen im Regen, präsentierten aber gut gelaunt die neue Ladesäule am Landratsamt: Nadia Fusarri, Gerlinde Sigl, Christopher Ruthner, Max Gotz, Martin Bayerstorfer, Stefan Munding, Franz Hofstetter und Georg Els (von links). (Foto: Stephan Görlich)

Neun neue Ladestationen für Elektrofahrzeuge eingeweiht

Das Angebot der bisher bestehenden 30 Ladestationen für Elektroautos im Landkreis Erding hat sich um neun erweitert. Die neuen Säulen in Erding und Taufkirchen sind schon in Betrieb gegangen, die neue Ladestation in Dorfen am Gymnasium können vom kommendem Samstag an benutzt werden. Neben dem Landratsamt, dem Bauernhausmuseum, dem Bildungszentrum Medizin und der Landwirtschaftsschule Erding haben nun auch die FOS/BOS, das Korbinian-Aigner-Gymnasium und die Herzog-Tassilo-Realschule eine Ladestation. In Taufkirchen können E-Fahrzeughalter fortan auch an der Realschule tanken. Bei der Ausschreibung für das Projekt hatten sich die Stadtwerke Erding durchgesetzt.

Der Freistaat Bayern fördert den Ausbau mit 40 Prozent Zuschuss. Insgesamt betragen die Kosten des Projekts 125 000 Euro. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) sagte, dass man an den Ladesäulen mitverdienen werde: "Der Landkreis enthält einen Anteil an den Erlösen aus den Tankvorgängen." Gezahlt wird via Paypal, was ein QR-Code an der Ladesäulen ermögliche, erklärte Christopher Ruthner, Geschäftsführer der Stadtwerke Erding. Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis 311 Fahrzeuge mit Hybridantrieb, einer Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, zugelassen. 2017 waren es nur 247 Neuanmeldungen gewesen. Mit 6,1 Prozent Hybridautos unter allen Neuzulassungen liegt Erding über dem bundesweiten Durchschnitt von 3,8 Prozent. Einen reinen Elektroantrieb haben 86 der 2018 angemeldeten Fahrzeuge. Der Anteil neuer E-Autos unter allen im vergangenen Jahr zugelassenen Autos liegt damit bei lediglich 1,7 Prozent.

Anstöße für die Umsetzung des Ausbaus der öffentlichen E-Mobilität-Infrastruktur sei von Schülern aus dem Landkreis gekommen. Im Rahmen eines seit 2013 vergebenen Energiesparpreises erarbeiteten die Schüler Konzepte zur potenziellen Verbindung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Laut Auskunft aus dem Landratsamt stammt der Strom an den Ladesäulen ausschließlich aus erneuerbaren Quellen. Eine Erweiterung der Säulen und der Photovoltaikanlagen seien daher in Planung. Zu den bestehenden Solaranlagen auf den Dächern des Gymnasiums Dorfen, der Realschule Taufkirchen und des Gastrozentrums des Berufsschule soll unter anderem am Landratsamt noch erweitert werden.

Das Landratsamt besitze unter seinen zehn Dienstwägen ein Elektrofahrzeug. Bayerstorfer bleibt aber kritisch: "Bei weiten Strecken an einem Tag und nur wenig Zeit, um den Akku aufzuladen, halte ich das Elektroauto für ungeeignet." Für ein vergleichsweise kleines Fahrzeug für Geschäftstätige betrage die Tankzeit etwa eineinhalb Stunden, sagte Christopher Ruthner. Dafür ist das ziemlich billig: "Für einmal Volltanken zahlt der Besitzer etwa 10,50 Euro."

© SZ vom 16.03.2019 / KOHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: