Dreitägige Fachtagung in Erding:Bayerischer Archäologentag

Erding ist eine Fundgrube für Historiker - hier Ausgarbungen beim Gewandhaus Gruber. 2013 kommen mehr als 300 Wissenschaftler.

Thomas Daller

Alle zwei Jahre findet der Bayerische Archäologentag statt; für 2013 hat Erding den Zuschlag bekommen. Eine wichtige Rolle bei dieser Entscheidung hat das Museum Erding gespielt, sagte der Präsident der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, Professor Dr. Bernd Päffgen. Er geht davon aus, dass der Bayerische Archäologentag 2013 in Erding "die größte Veranstaltung wird, die wir jemals gemacht haben". Die Gesellschaft richtet zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege den Archäologentag aus. Zur Eröffnung der dreitätigen Veranstaltung soll auch ein neues Buch erscheinen: Der "Exkursionsführer archäologische Stätten um Erding", der neben den Erdinger Bürgern als Zielgruppe auch Touristen hat.

Der Bayerische Archäologentag wird seit 1980 alle zwei Jahre im Wechsel mit Regionaltagungen auf Bezirksebene veranstaltet. Päffgen sagte, Erding habe neben dem sehenswerten Museum auch den Vorteil, dass die Stadt "vorzüglich" zu erreichen sei und in der Nähe des Ballungsraums München liege, wo ein Großteil der bayerischen Archäologen wohne. Daher gehe er davon aus, dass man diesmal mit weit mehr Gästen rechnen könne, als den 300, die durchschnittlich zu der Fachtagung kämen.

Das vorläufige Programm sieht vor, dass am Freitag, 25. Oktober, in der Stadthalle Vorträge über die archäologischen Sehenswürdigkeiten in der Erdinger Region gehalten werden. Am Samstag, 26. Oktober, wollen sich die Archäologen mit aktuellen Funden aus ganz Bayern befassen und abends lädt die Stadt zu einem großen Empfang ins Museum ein. Am Sonntag, 27. Oktober, werden in Erding und Umgebung Exkursionen angeboten. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Päffgen kommt nächste Woche zu einem Treffen nach Erding.

Der Erdinger Archäologe Harald Krause, der im Arbeitskreis des Museums auch mit der Organisation befasst ist, freut sich, dass Erding Austragungsort wird. Schließlich sei die bayerische archäologische Gesellschaft mit mehr als 2000 Mitgliedern die größte in ganz Deutschland und der bayerische Archäologentag sei die größte Veranstaltung dieser Art, die der Freistaat zu bieten habe.

Sowohl bei der Exkursion im Rahmen des Archäologentags als auch bei den Autorenbeiträgen für den Exkursionsführer könne man auf die "forschende Bürgerschaft" und die archäologisch ausgerichteten Vereine im Landkreis zählen, sagte Krause. Die Exkursionsroute für den Archäologentag sei noch offen, der Arbeitskreis arbeite gerade daran.

Gesetzt ist auf alle Fälle das Kletthamer Gräberfeld mit mehr als 2000 Bestattungen aus der Zeit um 500 bis 700 nach Christus, das von herausragender Bedeutung sei. Darüber hinaus denke man an Viereckschanzen, mittelalterliche Burgen und eine laufende Grabung. Der Arbeitskreis hat die Qual der Wahl, denn der Landkreis, sagte Krause, habe eine sehr hohe Bodendenkmaldichte. Und das Wissen darüber verdanke man nicht zuletzt "aufmerksamen Landwirten, Bauarbeitern und Baggerfahrern".

Nicht zuletzt freut sich Krause auch über das geplante Buch, den geplanten Abriss zur Vor- und Frühgeschichte Erdings. Darüber hinaus soll in dem Buch auch die "museale Vielfalt" im Landkreis vorgestellt werden; vom Bauernhaus- bis zum Urzeitmuseum. Die Stadt und der Landkreis Erding hätten dem Verlag zugesagt, eine bestimmte Zahl von Exemplaren zu übernehmen: "Ohne diese Zusage würde dieses Projekt gar nicht möglich werden."

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