Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner setzt sich durch:Neues Baugebiet in Schwindkirchen

Die Georg-von-Dillis-Siedlung wird nach Westen hin um 1,5 Hektar erweitert. Im Ort war von den Einheimischen ein anderes Areal in Hanglage favorisiert worden

Von Philipp Schmitt, Dorfen

Im Dorfener Außenort Schwindkirchen wird ein neues, etwa 1,5 Hektar großen Wohngebiet ausgewiesen. Das Areal liegt westlich der bestehenden Georg-von-Dillis-Siedlung. Der Stadtrat hat es nach einer kontroverser Diskussion einem mit 2,4 Hektar deutlich größeren Entwicklungsgebiet am Lehrer-Jaud-Weg vorgezogen. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) setzte sich letztlich aber mit seiner Meinung gegen den Zweiten Bürgermeister Günther Drobilitsch (Landlisten) durch. Der Beschluss war am Ende fast einstimmig.

Die Fläche westlich der Georg von Dillis-Siedlung sei wesentlich leichter zu erschließen und somit für eine Bebauung prädestiniert, argumentierte Grundner. Die Erschließung am Lehrer-Jaud-Weg wäre wegen der Hanglage ungleich schwieriger. Drobilitsch hielt dem entgegen, dass der von ihm favorisierte Standort bei den meisten bauwilligen Einheimischen die bevorzugte Lage sei. Drobilitsch zeigte sich gleichwohl flexibel: "Ich sehe, dass wir keine Mehrheit für die Bebauung am Lehrer-Jaud-Weg bekommen - dann fangen wir eben mit der Georg von Dillis-Siedlung an. Hilft ja nichts, denn wir brauchen in Schwindkirchen dringend Wohnbebauung und müssen schauen, dass wir neue Baugebiete her bekommen."

Im Februar war eine Entscheidung, wo in Schwindkirchen gebaut werden soll, mit Hinblick auf die Lärmbelastung durch die nahe Autobahn A 94, die in einem halben Jahr eröffnet wird, vertagt worden. Schallschutzgutachter haben mittlerweile die zwei potenziellen Baugebiete geprüft und unter Lärmschutzaspekten als gleichwertig eingestuft.

Auf die Frage von Andreas Hartl (GAL), ob die Grundstücke für die Stadt überhaupt verfügbar seien, antwortet Drobilitsch, der Grundbesitzer sehe ein, "dass neue Baugebiete für den Ort wichtig sind". Die Idee, neben der Erweiterung der Georg-von-Dillis-Siedlung parallel dazu auch am Lehrer-Jaud-Weg in kleinerem Umfang ebenfalls Bebauung zu planen, lehnte Bürgermeister Grundner ab: "Zwei Projekte wären für Schwindkirchen zu viel, das wäre eine Planung über Bedarf." Der dörfliche Charakter Schwindkirchens müsse erhalten werden, eine "Bevorratung mit Bauland" solle im Hinblick auf flächenschonende Baulandausweisung nicht erfolgen, sagte Grundner.

Martin Bachmaier (CSU) nannte das Gebiet westlich der Georg-von-Dillis-Siedlung ein "Sahnegrundstück". Er sehe keinen Grund, dass weitere Bauflächen in Hanglage am Lehrer-Jaud-Weg entwickelt werden sollten. Martin Greimel (CSU) fand, dass die nun ausgewiesenen Grundstücke neben der Georg-von-Dillis-Siedlung eh "schöner" seien. Josef Wagenlechner (TEG) sah bei einer weiteren Wohnbebauung am Lehrer-Jaud-Weg die Gefahr von zu viel zusätzlichen Straßenverkehr in der dortigen Siedlung. Zudem könnte sich die Hochwassersituation durch die Versiegelung der Wiesen am Hang verschlimmern. Sebastian Sperr (CSU) sprach sich ebenfalls dagegen aus, an der Nordseite am Lehrer-Jaud-Weg neben der Erweiterung der Georg-von-Dillis-Siedlung noch "ein weiteres Fass aufzumachen". Auch die Dritte Bürgermeisterin Doris Minet (ÜWG) sah die Bebauung am Lehrer-Jaud-Weg wegen der steilen Hänge kritisch.

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