Dorfener Volksfest:Auf der Jagd nach dem Rekord

Bierkönig Johann Attenhauser holt sich den Titel im Maßkrugstemmen - und noch mehr

Von Florian Kistler, Dorfen

Am Ende ist Johann Attenhauser alleine mit seinem Maßkrug auf der Bühne gestanden. Kurz zuvor hatte der letzte verbleibende Konkurrent Bernhard Haindl aufgegeben und seinen Krug erschöpft abgestellt. Viele Volksfestbesucher dachten zu dem Zeitpunkt wohl, dass die Bierkönigwahl damit zu Ende sei. Doch Attenhauser wollte noch mehr. Das Gesicht von Anstrengung und Schmerzen verzerrt, der Arm leicht zitternd, reckte er den Krug weiter in die Höhe, Sekunde um Sekunde, Minute um Minute. Langsam wurde allen Anwesenden klar, dass der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eibach auf den Rekord von 2014 schielte. 11 Minuten und 13 Sekunden lang wurde die Maß damals gestemmt. Am Ende gelang Attenhauser was er sich vorgenommen hatte. Um drei Sekunden war der alte Rekord gebrochen. 11 Minuten und 16 Sekunden waren auf der großen Stoppuhr zu lesen. Da staunte auch Moderator Jürgen Häusler und sprach von einem "echten Spektakel", das die Zuschauer der Bierkönig-Wahl am Donnerstag im Festzelt des Dorfener Volksfestes miterleben durften.

Insgesamt sechs "Prachtkerle", wie Häusler die Teilnehmer nannte, bewarben sich um den Titel. Nachdem er die Konkurrenten vorgestellt hatte, betonte der Moderator, dass es für das Maßkrugstemmen keineswegs entscheidend sei, wie viele Kilos die Anwärter auf die Wage brächten. Er erklärte die recht einfachen Regeln: "Wer Bier verschüttet, ist draußen. Und denkt daran, dass der Arm immer schön ausgestreckt ist, wir schauen da ganz genau darauf."

Dorfener Volksfest: Auf das Dorfener Volksefst kommen viele Besucher in Tracht.

Auf das Dorfener Volksefst kommen viele Besucher in Tracht.

(Foto: Renate Schmidt)

Die frisch gezapften Maßen wurden auf die Bühne getragen, die Teilnehmer hoben die Krüge hoch - und es vergingen rund zwei Minuten, bevor die ersten Arme zittrig wurden. Wo anfangs noch die freie Hand lässig in der Hosentasche verstaut wurde, war von Leichtigkeit bald nur noch wenig zu sehen. Als Erster musste nach knapp drei Minuten Lukas Holzmeister kapitulieren. Unter den wachsamen Augen des Moderators und des Wiesn-Madls Lena Attensberger verließen anschließend auch die anderen Teilnehmer die Kräfte. Nach etwa sechs Minuten war der Wettbewerb nur noch ein Zweikampf. Als Bernhard Haindl und Johann Attenhauser schließlich über mehrere weitere Minuten ihre Maßkrüge in die Höhe streckten, bemerkte auch Moderator Häusler, dass es "jetzt schmerzhaft wird". Trotz lautstarker Unterstützung durch das Publikum musste Haindl schließlich nach rund neuneinhalb Minuten aufgeben.

Attenhauser, der bereits im Jahr zuvor die Schaumkrone erringen konnte, darf sich über 50 Maß Bier und einen Gutschein für das Fitnessstudio Fit & Fun freuen. "Da kann man sich dann austrainieren, damit sich die Muskeln wieder entspannen", scherzte Moderator Häusler. Bei der Krönung des Titelverteidigers gratulierte außer dem Wiesn-Madl der Festwirt Robert Eicher.

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