Süddeutsche Zeitung

Dorfener Stadtpark und Innenstadt:Neue Lampen und Ladesäulen

CIMA stellt Projekt zum Stadtmarketing vor, unter anderem soll die Beschilderung verbessert werden. Stadträte kritisieren das Konzept als verstaubt, ohne Innovationen und monieren fehlende Impulse

Von Thomas Daller, Dorfen

So richtig innovativ sind die Konzepte nicht, die das Stadtmarketing Dorfen dem Stadtrat in der vergangenen Sitzung vorgestellt hat. "Angestaubt" nannte sie CSU-Stadtrat Michael Oberhofer. So soll beispielsweise die innerstädtische Beschilderung verbessert werden, inklusive der bislang fehlenden Wegweiser zu den Radwegen. Die Markttage sollen besser beworben werden und an einem Gesamtkonzept für den Stadtpark wird noch gearbeitet.

Markus Jocher von der CIMA Beratung und Management GmbH stellte die Projektplanung für Dorfen im Stadtrat vor. So soll die Park- und Fußgängerbeschilderung verbessert werden, um die Auslastung der Parkplätze zu verbessern und den Park-Such-Verkehr zu reduzieren. Außerdem sollen Wegweiser zu den Radwegen Vilstal, nach Isen und St. Wolfgang angebracht werden. Falls der Bauausschuss in seiner nächsten Sitzung am 16. Oktober die graphische Gestaltung der Schilder befürwortet, sollen sie im Frühjahr 2020 montiert werden. Für Radfahrer mit E-Bikes sollen zudem in der Innenstadt drei Ladesäulen aufgestellt werden.

Außerdem soll eine "historische Beschilderung" an Gebäuden in der Innenstadt angebracht werden, wo es geschichtliche Bezüge gibt. Ergänzende Infos sollen im Internet zur Verfügung stehen. Ferner soll ein Bücherschrank in der Stadt aufgestellt werden, wo man kostenlos Bücher entnehmen kann. Davon ist die Inhaberin der Dorfener Buchhandlung nicht begeistert, die darin eine Konkurrenz sieht. Martin Heilmeier (Landliste West) forderte daher, dass man diesen Streit erst klären müsse.

Wie man mit dem Stadtpark verfahren will, ist noch weitgehend offen. Dem Wunsch von GAL-Stadträtin Uli Frank-Mayer, dort Fitnessgeräte aufzustellen, soll nach Rücksprache mit dem Bauamt nicht entsprochen werden, sagte Jocher. Man werde einen eigenen Standort dafür suchen und auch eine Laufstrecke daran anbinden. Im Stadtpark denke man über eine Ruhezone nach, die Sitzbänke und die Lampen sollen erneuert werden. Es soll eine botanische Beschilderung geben und die beiden Denkmäler für Lehrer Michel und die Vertriebenen sollen aufgehübscht werden.

Bei den zehn Markttagen und den vier verkaufsoffenen Sonntagen sollen künftig Banner an den Haupteinfallstraßen aufgehängt werden und es soll Flyer mit den Terminen geben. Außerdem sind Stadtführungen des Historischen Kreises an diesen Markttagen geplant.

Josef Jung (ÜWG) betonte, Dorfen habe eine wunderbare schöne Altstadt. Er vermisse in dem Konzept Impulse, mit welchen Aktionen man mehr Leute in die Innenstadt locken könnte: "Wir brauchen Leben in der Innenstadt, was sind die Ausrichtungen für die Zukunft?" Jocher verwies auf die zahlreichen Feste in Dorfen. Darüber hinaus sei es schwierig, beispielsweise die verkaufsoffenen Sonntage zu stärken, wenn die Zahl der Geschäfte, die sich daran beteiligen, rückläufig sei.

Uli Frank-Mayer monierte, manche Aktionen seien Strohfeuer, um deren Erhalt man sich nicht kümmere: So hätten sich im vergangenen Jahr 16 Lokalitäten an der Aktion "Nette Toilette" beteiligt. Nun hätten nur noch fünf dieses "Papperl" an der Tür. Jocher bat um eine Liste jener Geschäfte, die diese Hinweisschilder wieder entfernt hätten und versprach, sich darum zu kümmern.

Michael Oberhofer wünschte sich, dass die CIMA "eine Spur innovativer" sein sollte. Die Konzepte würden "angestaubt" wirken. Man müsse Dorfen weiter entwickeln, vielleicht sollten das "eigene Akteure in die Hand nehmen". Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sagte, es gebe in Dorfen sehr viel zu entwickeln, zu modifizieren und zu erhalten. Das sei eine Aufgabe für die CIMA und hauseigene Kräfte. Jocher regte an, Anträge zum Stadtmarketing zu stellen. Das Konzept sei ein Motor, Innovationen würden schon noch "von ganz alleine" kommen. Die Stadträte nahmen das Konzept zur Kenntnis, 60 000 Euro sieht der Projektfonds für die Jahre 2019 und 2020 vor.

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SZ vom 11.09.2019
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