Tassilo-Kulturpreise:Dorfen leuchtet

Tassilo-Kulturpreise: Die Geschichtswerkstatt Dorfen wurde mit einem der drei Hauptpreise ausgezeichnet (von links): Heidi Oberhofer-Franz, Peter Willim, Hans Elas, Schorsch Wiesmaier, Monika Schwarzenböck, Doris Minet und Bettina Kronseder.

Die Geschichtswerkstatt Dorfen wurde mit einem der drei Hauptpreise ausgezeichnet (von links): Heidi Oberhofer-Franz, Peter Willim, Hans Elas, Schorsch Wiesmaier, Monika Schwarzenböck, Doris Minet und Bettina Kronseder.

(Foto: Johannes Simon)

Gleich zwei Preise gehen von der Isar-Metropole in die Kleinstadt an der Isen. Für die Geschichtswerkstatt Dorfen und den Zeichner und Bildhauer Albin Zauner.

Von Florian Tempel

In Dorfen gibt es Grund zu feiern, wie jeder weiß. 1250 Jahre Stadtgeschichte sind eine runde Sache. Beim diesjährigen Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung gab es noch einen weiteren Anlass zur Freude, denn gleich zwei Auszeichnungen gingen nach Dorfen: für die Geschichtswerkstatt Dorfen und den Zeichner und Bildhauer Albin Zauner.

Die Preisverleihung im Münchner Künstlerhaus punktet zuallererst schon mal mit stilvollem Ambiente. Der Saal im ersten Stock ist großartig, mit schönem Dekor, guten Dimensionen und viel altem Flair. Und es ist mitten drin in München, sehr zentral am Lenbachplatz. Das macht Eindruck, wenn man aus Dorfen ankommt, nach einer Dreiviertelstunde Bahnfahrt und einem Spaziergang vom Hauptbahnhof rüber.

Tassilo-Kulturpreise: Albin Zauner erhält einen Tassilopreis für seine außerordentliche Graphic Novel "Im Demenzlabyrinth".

Albin Zauner erhält einen Tassilopreis für seine außerordentliche Graphic Novel "Im Demenzlabyrinth".

(Foto: Robert Haas)

Drinnen empfangen einen die SZ-Fotografen gleich mal auf der Treppe für erste Fotos. Alle sind hier ein bisschen aufgekratzt, in freudiger Erwartung und buntem Durcheinander beim Aperitif im Stehen. Nachdem dann alle ihre Plätze an großen runden Tischen eingenommen haben, folgt die Begrüßung durch SZ-Chefredakteurin Judith Wittwer und Ressortchef René Hofmann, die betonen, dass auch ihnen die Kultur in den Landkreisen rund um München sehr am Herzen liegt und der Tassilopreis ja extra erfunden wurde, um die Kulturschaffenden im Außenbereich der bayerischen Metropole zu würdigen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und Anerkennung auszusprechen.

Die Preisverleihung ist eine kurzweilige, abwechslungsreiche und würdige Veranstaltung. Die Jury hat aus der Auswahl von 53 Nominierten einen tollen Mix hinbekommen. Karin Kampwerth, die stellvertretende Ressortleiterin, und Kulturredakteur Florian Haamann moderieren und verlesen die Laudationes. Man staunt über die per Video eingespielten Werke einer junge Bildhauerin, lauscht der emotionalen Lesung einer jungen Autorin und hat Spaß an einem schrägen Mofafahrer-Sketch.

Die Preisträgerinnen und Preisträger wissen nicht, wann sie dran sind. Dann plötzlich aufgerufen zu werden, rasch nach vorne auf die Bühne zu eilen, ist mit positivem Stress verbunden. Albin Zauner muss als erste Dorfener ganz alleine ran. Der Zeichner, Bildhauer und Kunsttherapeut erhält einen Tassilopreis für seine außerordentliche Graphic Novel "Im Demenzlabyrinth", in der er in surrealen Bleistiftzeichnungen einfühlsam erzählt, wie sich die Welt eines Demenzkranken auflöst. Die sieben Frauen und Männer der Geschichtswerktstatt Dorfen müssen sich bis nach der Pause gedulden, weil sie einen der drei Hauptpreise bekommen. Aufgekratzt stehen Heidi Oberhofer-Franz, Peter Willim, Hans Elas, Schorsch Wiesmaier, Monika Schwarzenböck, Doris Minet und Bettina Kronseder dann endlich auf der Bühne, und freuen sich gemeinsam.

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