Dorfen:Steigender Überschuss

Örtlichen Stadtwerke sind vor allem mit der Glasfaser erfolgreich

Von Philipp Schmitt, Dorfen

Als "insgesamt zufriedenstellend" hat Geschäftsführer Klaus Steiner die Bilanz der Stadtwerke Dorfen für 2018 bezeichnet. Er stellte den Jahresabschluss während der jüngsten Sitzung des Stadtrats vor. Die Bilanzsumme stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf mehr als 25 Millionen Euro. 2018 wurden mehr als drei Millionen Euro investiert, dazu wurde ein Darlehen in Höhe von 1,6 Millionen Euro benötigt. Die Umsatzerlöse stiegen von 21,3 Millionen im Jahr 2017 auf 22,2 Millionen Euro. Die Betriebserträge stiegen auf 23 Millionen Euro (2017: 21,8 Millionen Euro). Dem standen gestiegene betriebliche Aufwendungen von 22,2 Millionen Euro gegenüber.

Das Unternehmensergebnis lag bei mehr als 676 000 Euro, womit der Jahresüberschuss deutlich über den im Vorjahr erzielten 504 000 Euro lag: "Wir haben damit 2018 den Wirtschaftsplan übertroffen", sagte Steiner dazu. Je nach Sparten lief es aber unterschiedlich gut: Im umkämpften Strom-Sektor sind die Stadtwerke 2018 ins Minus geraten. Das Defizit lag bei 116 000 Euro, 2017 stand da noch ein Plus von 18 000 Euro. Von 2019 an soll aber auch die Stromsparte wieder schwarze Zahlen schreiben.

Im Gassektor hat sich 2018 die Ertragslage etwas verschlechtert: 506 000 Euro. Es wurde bei höheren Personalkosten weniger verkauft. Mit Wasser haben die Stadtwerke dagegen gut verdient: Der Ertrag lag mit 168 000 Euro deutlich über dem des Vorjahres: 111 000 Euro). Die Wasserabgabe ist um acht Prozent auf 537 000 Kubikmeter gestiegen. Bei der Wärmeversorgung ist das Ergebnis 2018 mit 182 000 Euro leicht rückläufig. 2020 sollen Kapazitäten erweitert werden.

Erfreulich ist die Entwicklung bei der Glasfaser: Der neue Betriebszweig hat 73 000 Euro eingebracht, 2017 dagegen nur 23 000 Euro. 2018 gab es 934 Kunden, inzwischen sind es deutlich mehr als tausend, sagte Steiner. Er sei froh, dass trotz des hohen Materialaufwands die Gewinnschwelle bei der Sparte erreicht sei. Geplant ist ein City-WLAN. Auch das Geschäft mit Installationen läuft gut. Eine Herzensangelegenheit sei ihm die Energiewende, sagte Steiner. Man werde interessierte Kunden künftig mehr über Alternativen zu Öl- oder Gasheizungen und über Fernwärme informieren und auf Wunsch beraten, sagte er.

Für seine Arbeit und die guten Leistungen des Teams erhielt Steiner anerkennenden Beifall der Stadtratsmitglieder. "Die Stadtwerke haben eine gewaltige Leistung vollbracht und viel in die Infrastruktur investiert", sagte Bürgermeister Heinz Grundner (CSU), auch Vorsitzender des Aufsichtsrats ist.

Vom Jahresüberschuss wird laut Beschluss des Stadtrates eine Bruttodividende von 200 000 Euro ausgeschüttet, 476 329 Euro stärken das Eigenkapital und fließen in die Rücklagen der Stadtwerke Dorfen. Grundner sagte, Steiner leiste mit seiner "engagierten Mannschaft" hervorragende Arbeit. Der Jahresüberschuss von 676 329 Euro sei ein "respektables Ergebnis", die Stadtwerke seien ein "wichtiger Mitfinanzier der Stadt Dorfen". Es freue ihn, dass die neu aufgebaute Versorgung mit Glasfasernetzen und das eigene Breitband-Netz der Stadtwerke gut funktionierten und diese neu aufgebaute Sparte deutlich im Plus sei. Der Breitbandausbau sei ein wichtiger Standortfaktor und schnelles Internet inzwischen Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und so wichtig wie eine gute Wasserversorgung. Trotz der Widrigkeiten sieht Grundner die Stadtwerke aber auch beim Strom auf dem richtigen Weg.

Michaela Meister (SPD) nannte den Geschäftsverlauf 2018 mit einem Jahresüberschuss von fast 700 000 Euro ebenfalls "ein erfreuliches Ergebnis". Die Stadtwerke stünden nicht nur wegen des deutlichen Gewinns "hervorragend" da. Positiv sei die gute Versorgung, die den Bürgern in den diversen Sparten geboten werde. Unter Leitung der dritten Bürgermeisterin Doris Minet (ÜWG) wurden der Aufsichtsrat und die Geschäftsleitung vom restlichen Stadtrat einstimmig entlastet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: