Süddeutsche Zeitung

Dorfen:Radlwerkstatt wird aufgelöst

Schlussverkauf zugunsten der Dorfener Flüchtlingshilfe

Nach fünf Jahren beendet das Radlwerkstatt-Team der Flüchtlingshilfe Dorfen endgültig seine Arbeit. Das samstägliche Angebot der ehrenamtlichen Helfer wurde nicht nur von Flüchtlingen aus der Umgebung, sondern auch von Dorfener Mitbürgern gut angenommen. Mehrere hundert gespendete Räder wurden hergerichtet und an alle Bedürftigen weitergegeben, sowie immer wieder auch kostenlos, beziehungsweise gegen eine kleine Spende repariert.

Dies war nur möglich, weil Inhaber Georg Brandhuber vom Radlhof Dorfen seine große, leer stehende Halle inklusive Strom und Heizung über all die Jahre kostenlos zur Verfügung stellte und auch, wenn nötig, Ersatzteile zum Einkaufspreis abgab. Räder, die nicht mehr reparabel waren, wurden sorgfältig "ausgeschlachtet" und als gebrauchte Ersatzteile wieder verwendet. Nur so sei der kostengünstige Reparaturbetrieb möglich gewesen.

Bereits vor einem Jahr sollte der Radlhof an einen neuen Mieter übergeben werden. Da sich die Verhandlungen hinziehen, bekam die Flüchtlingshilfe noch eine weitere Frist, um ihre Arbeit hier fortzuführen. Doch nun ist am 30. Juni endgültig Schluss. Bemühungen, neue Räumlichkeiten zu finden, blieben leider erfolglos. Weder bei kirchlichen Institutionen, noch örtlichen Unternehmen konnte zumindest eine Doppelgarage ohne Mietzahlung gefunden werden.

Aus diesem Grund findet am Samstag, 6. Juni von 10 Uhr bis 16 Uhr nochmals ein Flohmarkt in der Bahnhofstraße 5, beim Radlhof Dorfen statt, auf dem das Werkstatt-Team alle gesammelten Ersatzteile, wie Schaltungen, Bremsen, Felgen Mäntel, sowie die restlichen Räder für Kinder und Erwachsene günstig abgibt. Der gesamte Erlös geht an die Flüchtlingshilfe Dorfen. Wer noch ein letztes Mal ein altes Fahrrad spenden möchte, kann sich jederzeit bei Wolfram Honsberg, Telefonnummer 08081/1469, oder Rosa Krämer, Telefonnummer 08081/1528, melden, heißt es in einer Pressemitteilung.

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Quelle:
SZ vom 03.06.2020 / tdr
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