Mobilität:Alternative zum Zweitwagen

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Bürgermeister Heinz Grundner (links), der stellvertretende Landrat Franz Hofstetter und Carolin Lorenz von Cargobike beim Test der Lastenräder. Grundner saß zum ersten Mal auf einem E-Bike. (Foto: Stephan Görlich)

Die Cargobike-Roadshow stellt in Dorfen zwölf Lasten-E-Bikes vor. Dabei werden Unterschiede erklärt und es wird versucht, ein passendes Rad für die jeweiligen Bedürfnisse zu finden.

Von Thomas Daller, Dorfen

Lastenfahrräder, insbesondere jene mit elektrischer Unterstützung durch Motor und Akku, werden immer beliebter. Sie sind nützlich, wenn man Kinder in den Kindergarten bringt, den Wochenendeinkauf damit erledigt oder zum Getränkemarkt will. Manche Städte und Gemeinden bieten sie zum Ausleihen an, nutzt man sie häufig, überlegt man, sich selbst eines anzuschaffen. Vorher ist es allerdings sinnvoll, verschiedene Modelle zu testen, nicht jedes genügt den individuellen Ansprüchen und auch das Fahrverhalten sollte man vorher ausprobieren. Gelegenheit dazu hatte man am Montag in Dorfen, wo die Cargobike-Roadshow zwölf E-Lastenfahrräder mitgebracht hatte, die jeder Interessent probefahren konnte.

Hinter der Cargobike-Roadshow steht kein kommerzieller Hersteller und sie verkauft auch keine Lastenräder. Es geht bei den Veranstaltungen ausschließlich darum, interessierten Bürgern die verschiedenen Modelle vorzustellen, Unterschiede zu erklären und zu versuchen, ein passendes Rad zu finden, das die jeweiligen Bedürfnisse erfüllt. Die Roadshow kann man buchen, und die Stadt Dorfen war nun eine von 30 Städten, die die Roadshow in diesem Herbst besucht.

Der Stand am Unteren Marktplatz war zwar nicht umlagert, aber es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen der Interessenten. Und jeder wollte nach einer kurzen oder längeren Beratung auch probefahren. Es gab Modelle mit zwei oder drei Rädern, die ein unterschiedliches Fahrverhalten haben, das man austesten sollte.

„Fast alle haben insbesondere Interesse an Modellen, mit denen man Kinder transportieren kann“, sagte Andreas Lörcher. Dabei sei die Kindersicherheit wichtig. Am Lastenrad erklärte er, welche Sicherheitsvorkehrungen vorhanden sein sollten: hochgezogene Kopfstützen, Dreipunktgurt, Überrollbügel und Aufprallschutz. „Sicherheit definiert sich aber auch darüber, wie man aufeinander achtet“, sagte Lörcher. Ob man sich im städtischen Verkehr die Straße mit den Autos teilen müsse oder ob es eigene Radwege gebe. „Da gibt es oft Nachholbedarf.“

Er selbst wohnt in Freiburg und bezeichnet sich daher als „verwöhnt“, denn dort habe man die komplette Innenstadt zu Radwegen umgebaut. In Dorfen gebe es auch mehr Möglichkeiten, sagt er und deutet auf den Unteren Markt: „Hier ist die ganze Straße zugeparkt. Da könnte man auch einen Radweg anlegen.“ Aber das seien städtebauliche Herausforderungen und der Raum in den Städten sei knapp.

Die Preisspanne liegt zwischen 3000 und 8000 Euro

Beim E-Lastenrad, kommentierte er die ersten Runden eines Dorfeners, gewöhne man sich schnell an das Fahrverhalten. Bei den Dreirädern sei die Umstellung gar nicht so groß, weil die Neigetechnik auch in Kurven greife. Der Kurvenradius sei aber größer. Beim Bremsen müsse man zwar mehr Gewicht zum Anhalten bringen, aber dafür seien stärkere Bremsen verbaut. „Bereits nach fünf bis zehn Minuten hat man ein Gefühl für das Lastenrad.“

Die Preisspanne bei den zwölf Rädern, die die Roadshow mitgebracht hat, lägen zwischen 3000 und 8000 Euro. Bei 3000 Euro beginne die Basisvariante und mit der Frage des Anspruchs an die Technik steige auch der Preis. Manche E-Lastenräder gebe es mit automatischen Schaltungen, andere würden über zwei Akkus verfügen, um mehr Reichweite in hügeligen Gegenden zu ermöglichen.

Wolfgang Jordan (rechts) lässt sich vor dem Testen von Andreas Lörcher in die Technik des Lasten-E-Bikes einweisen. (Foto: Stephan Görlich)

„Die Leute, die zu uns kommen, muss man vom E-Lastenrad nicht überzeugen, die kommen schon mit einer positiven Einstellung. Die wollen wissen, welches Lastenrad passt zu meinen Bedürfnissen“ sagte Lörcher. „Oft kommen sie bereits mit festen Vorstellungen und wollen bestimmte Modelle probefahren. Aber manche sind ihnen dann zu lang oder schwer und wir können dann Alternativen aufzeigen.“

Lörcher wünscht sich, dass man Lastenfahrräder weniger ideologisch einordnen würde, nicht als „linksgrün versifft“, wie sie manche verteufeln. „Die Leute sind heutzutage sehr meinungsstark, aber sie sollten sich vorher selbst mal ein Bild machen.“

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